Egen: „Ich bin stolz auf mein Team!“
Der ESV Kaufbeuren zeigte eine tolle Leistung bei den Starbulls Rosenheim, doch fehlte in den entscheidenden Situationen das Glück für einen Punktgewinn, der nur knapp verpasst wurde. Trotz der Niederlage hat Uli Egen mit seiner Mannschaft nun das Heimrecht für die Playdowns erreicht. Die Joker mussten ohne Philipp de Paly antreten und nach einigen Minuten auch ohne Maximilian Hadraschek, der sehr früh unglücklich in die Bande flog und dessen Saison nun wegen einer Schulterverletzung wohl leider beendet ist.
Die Starbulls fanden besser in die Partie und nach mehreren missglückten Versuchen fand der Puck dann glücklich abgefälscht den Weg in das Gehäuse von Stefan Vajs. Robert Schopf konnte sich über den Treffer in der fünften Minute durch die Schoner freuen. Kurze Zeit später zeigte aber dann Vajs seine ganze Klasse, als er Hauner bei einem Alleingang stoppte. Nun kamen aber die Joker vermehrt zu Chancen, jedoch wurde Schmidle mit einem ungeahndeten Foul noch gestoppt. Doch nachdem Schultz einen Schuss aus spitzem Winkel aufs Tor brachte, schaltete Thiel am schnellsten, der den Abpraller nutzte und Häkkinen zum Ausgleich überwand. Mit diesem 1:1 ging es dann auch zum ersten Pausentee, obwohl Rosenheim eine leichte optische Überlegenheit zu verzeichnen hatte.
Dies änderte sich dann im zweiten Drittel, in dem der ESVK sich eine um die andere Chance erspielte. Sogar in Unterzahl erspielte sich Thiel noch eine Gelegenheit und Kaufbeuren wusste das Powerplay der Starbulls geschickt zu stören - im Gegensatz zu den Oberbayern. Die erste Überzahl des ESVK in Drittel 2 nutzte Thiel, der einen Abpraller von der Bande zur mittlerweile verdienten Führung eiskalt ausnutzte. Danach ging es Schlag auf Schlag. Zuerst zog Ryhänen nach überlegtem Zuspiel Kreitls vors Tor, scheiterte aber an den Schonern Häkkinens. Dieser blieb auch eine Minute später Sieger gegen Thiel, der seinen Hattrick nach einem schönen Konter über Schultz und Edwards knapp verpasste. Wiederum nur eine Minute später scheiterten dann Ryhänen, Detsch und Firsanov. Die Joker waren nun richtig am Drücker, doch eine zweifelhafte Strafe gegen Winkler bescherte Rosenheim ein Powerplay gegen Drittelende, dass diese zum überraschenden Ausgleich nutzten. Ein Schlagschuss landete irgendwie bei Kim Staal, der den am Boden liegenden Vajs 25 Sekunden vor Drittelende mit einem Schuss knapp über die Schoner bezwang.
Im letzten Drittel war es dann Weller, der gleich in der 41. Minute mit der Rückhand einen Querpass in den Winkel schoss. Doch die erstmalige Führung des SBR ließ den ESVK nicht aus der Ruhe bringen. Ein Überzahlspiel bot dann sogleich eine Möglichkeit zum Ausgleich. Einen Pass Kreitls in den Rücken der Abwehr ließ Schmidle passieren und der hinter ihm stehende Näätänen nahm Maß und versenkte den Puck mit einem Handgelenkschuss halbhoch auf der rechten Seite. Danach war das Spiel ein stetes Hin und Her, wobei speziell die Joker in der 45. Minute durch Thiel bei einer Zwei-auf-Eins-Situation und dann durch Kreitl zehn Minuten später zu guten Möglichkeiten kamen, doch der Kapitän blieb glücklos, denn nach einem schönen Solo Ryhänens, der zwei Kontrahenten spielerisch umkurvte und dann querlegte, traf Kreitl nur die Latte. Zuerst fehlte das Glück und dann kam auch noch Pech dazu. Schmidle wurde als letzter Mann an der Blauen gefoult, der dann den davoneilenden Rosenheimer legte und eine korrekte Strafe bekam, jedoch legte hier der Unparteiische zwei verschiedene Maßstäbe an und der Rosenheim blieb unbestraft. Die Starbulls ließen sich diese Chance nicht entgehen und Weller traf aus spitzem Winkel genau in die kurze Ecke zum 4:3. In den letzten Minuten versuchten die Joker nochmal alles, doch immer wieder scheiterte man nur denkbar knapp, Ryhänen gar an Häkkinens Kufen, und das nötige Quäntchen Glück zum Ausgleich fehlte.
Auf der anschließenden Pressekonferenz trauerte Egen den vergebenen Chancen nach dem 2:1 hinterher, jedoch sah er gutes Eishockey seiner Mannschaft gegen einen Top-Club, das ihn stolz auf sein Team mache. Trotz des bekannten Spielstands in Heilbronn habe man nie aufgegeben und ein ordentliches Spiel gezeigt. Er schloss sein Statement mit dem Satz "Wir sind gut eingespielt und bereit für alle Gegner!" ab.
Heimtrainer Franz Steer sah ein Spielende mit Playoff-Charakter und zeigte sich froh über den Sieg, denn der ESVK sei eine geordnete und disziplinierte Mannschaft, gegen die nicht einfach zu spielen sei und man erst einmal gewinnen müsse.
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