Herrmann gratuliert zu "100 Jahre Wasserschutzpolizei Lindau"
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann hat am Wochenende im Rahmen eines Festakts der Wasserschutzpolizei-Gruppe Lindau zum 100‑jährigen Bestehen gratuliert. Pandemiebedingt musste die für 2020 geplante Veranstaltung auf dieses Jahr verschoben werden.
"Unsere Polizisten leisten auf dem Bodensee eine ausgezeichnete Arbeit und sorgen für mehr Sicherheit auf dem Wasser", lobte Herrmann. Er verwies auf das breite Aufgabenspektrum, das von der Überwachung der Schifffahrt und Fischerei über die Kriminalitätsbekämpfung bis hin zur Aufnahme von Unfällen auf dem Bodensee und der Unterstützung bei der Seenotrettung reicht. "Unsere Wasserschutzpolizei-Gruppe Lindau ist unverzichtbar", so der Innenminister. "Auf die nächsten 100 erfolgreichen Jahre!"
Passend zum Jubiläum gab es ein ganz besonderes 'Geschenk': Das neue Polizeiboot 'Zander' wurde mit einer Bootstaufe offiziell in den Dienst gestellt. "Neben einer intensiven Aus- und Fortbildung des Personals ist auch eine gut ausgestatte und moderne Bootsflotte erforderlich", erklärte Herrmann. "Die rund 90.000 Euro für das neue hochmoderne Festrumpf-Schlauchboot sind hervorragend angelegt." Das Boot der Firma 'Lava Marine' ist 7,20 Meter lang und 2,55 Meter breit. Es wird laut Herrmann hauptsächlich für Streifenfahrten, Bootskontrollen und Einsätze im flachen Wasser eingesetzt.
Nach Herrmanns Worten hat der Freistaat in den vergangenen fünf Jahren insgesamt rund 4,3 Millionen Euro in die Modernisierung und Erneuerung der Bootsflotte der Bayerischen Wasserschutzpolizei investiert. Als ebenfalls sehr wichtig bezeichnete Herrmann den Katastrophenschutz auf dem Bodensee. "Für die Ölwehr haben wir in den letzten Jahren rund 500.000 Euro ausgegeben." Als Beispiele nannte Herrmann die Reparatur von Booten der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks Lindau, den 'Abrollbehälter Ölwehr' für die Feuerwehr Lindau für 130.000 Euro und das Ölwehrboot der Freiwilligen Feuerwehr Wasserburg für 265.000 Euro.
1920 fing alles an
Die 'Geburtsstunde' der Wasserschutzpolizei Lindau war im Januar 1920, als die 'Rheinpolizei' mit der 'Reichswasserschutzpolizei-Abteilung Baden-Württemberg, Bezirk Bodensee', gegründet wurde, bestehend aus drei Gruppen in Lindau, Konstanz und Friedrichshafen. Der Sitz war zunächst in Friedrichshafen und wechselte im August 1920 nach Lindau. 1952 wurde die Wasserschutzpolizei Lindau der Bayerischen Landespolizei angegliedert. Aktuell gehören acht Polizisten der Wasserschutzpolizei-Gruppe Lindau an.
"Für unsere Lindauer Wasserschutzpolizisten fällt eine Menge Arbeit an", erklärte der Innenminister. So wurden 2020 allein durch die Wasserschutzpolizei-Gruppe Lindau 68 Prozent aller Sportbootunfälle auf bayerischen Seen aufgenommen. Bei den auf oder im Umfeld bayerischer Seen festgestellten Umweltverstößen wurden 42 Prozent in Lindau angezeigt, ebenso knapp 47 Prozent der schifffahrtsrechtlichen Verstöße, beispielsweise gegen die Patent-, Zulassungs- und Kennzeichnungspflichten sowie bei Missachtung von Sperr- und Schutzgebieten. "Die besondere Situation am Bodensee als internationales Gewässer im Grenzgebiet zu Österreich und der Schweiz erfordert auch eine gute Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten", ergänzte der Innenminister. "Gerade bei der Wahrnehmung grenzpolizeilicher Aufgaben oder im Bereich der Seenotrettung müssen die verschiedenen Seepolizeien sowie die beteiligten Behörden und Organisationen Hand in Hand agieren."
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