BN Lindau zur Hackschnitzelanlage Motzacher Wald
Der BUND Naturschutz, Kreisgruppe Lindau (BN), sieht den geplanten Standort einer Hackschnitzelanlage mit Holzlagerplatz am Motzacher Wald als denkbar ungeeignet an. Zwar unterstützt der BN prinzipiell die regionale Verwertung des einheimischen Holzes als biogenen und regenerativen Rohstoff. Aber der BN zeigt sich über die Standortwahl mehr als unglücklich: Es wird zwar dargelegt, dass sich auf der genannten Fläche Altlasten befänden, gleichzeitig aber werde auf keinen aktuellen Handlungsbedarf hingewiesen. Wenn es aber hierzu einen aktuelleren Sachstand geben sollte, dann sollte dies nach Ansicht des BN auch der breiten Öffentlichkeit, mitgeteilt werden.
Der BN lehnt den Standort aus zwei Gesichtspunkten ab: Zwar befindet sich der Standort in Nähe der B31, aber es gibt in der Umgebung keine weitere Ansiedlung von gewerbeartigen Strukturen. Auch wenn die Anlage als mobile Anlage geplant ist, so ist dies doch mit einer Flächenversiegelung und entsprechenden baulichen Maßnahmen verbunden. „Die Gefahr, einer Erweiterung der geplanten Anlage oder einer Gewerbeansiedlung durch die Hintertür ist hier durchaus gegeben“, davon ist Dr. Maximilian Schuff, stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe, überzeugt. Noch gravierender, so Schuff, sei aber die Tatsache, dass eine Verkehrsanbindung nur durch die Weißensberger oder Lindauer Wohngebiete erfolgen könne.
Tatsächlich könne der LKW Zulieferverkehr nur über Weißensberg Kirchstrasse/ Lindenstrasse bzw. Waldtrasse /Mühlenstrasse oder über Lindau durch den Motzacher Weg erfolgen. Dies bedeute für die Anwohner eine unerträgliche Verkehrsbelastung und ein zusätzlicher Gefahrenschwerpunkt. Bereits in den letzten Jahren habe der Verkehr in diesen Bereichen enorm zugenommen – im Besonderen der Schleichverkehr. Dies betreffe nicht nur den PKW, sondern auch den Lastverkehr. „Vereinzelt suchen immer wieder Laster verbotenerweise, trotz Tonnagenbeschränkung von 7,5t diesen Weg von und nach Lindau“, schildert Schuff seien Beobachtungen. Dabei sei der Motzacher Wald ein wichtiges und stark genutztes Naherholungsgebiet für Lindauer und Weißensberger Bürger, sowie Spiel- und Erlebnisplatz für Kinder. Der BN sei der Meinung, dass dies auch so bleiben solle. Naturschutz sei aus Sicht des BN auch immer Menschenschutz. Der geplante Standort stelle ein enormes Risiko und eine tickende Zeitbombe dar. Für Schuff sei die Reaktion der Weißensberger Bürger daher absolut nachvollziehbar ebenso die beim Verwaltungsgericht Augsburg eingereichte Klage der Gemeinde Weißensberg.
Der BN rät der Stadt Lindau diese Pläne fallen zulassen und nach einem günstigeren Standort zu suchen.
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