„Jetzt gemeinsam für Lindau“: Zusammenarbeit Stadt Lindau und IHK
Die Corona-Krise hat Grenzen aufgezeigt, auch in Lindau. Stadtverwaltung und IHK haben jetzt ein gemeinsames Arbeitsprogramm definiert und damit ein neues Miteinander entwickelt. Ein gemeinsamer Aktionsplan soll in Zukunft die Zusammenarbeit strukturieren. Pragmatische Lösungen sind gefragt, so Oberbürgermeisterin Alfons. Dazu gehören beispielsweise die Ausweitungen der Außenbewirtungsflächen, wie auch sogenannte Quartiersspaziergänge mit den Gewerbetreibenden auf der Lindau Insel.
Ein Bericht und Kommentar von Norbert Kolz
OB Alfons hat Tür zur Zusammenarbeit geöffnet
Das es zu dieser Zusammenarbeit kommt ist der Initiative von Oberbürgermeisterin Claudia Alfons zu verdanken. Im Gegensatz zu Ihrem Vorgänger hat das Lindauer Stadtoberhaupt der IHK als legitimen Ansprechpartner der regionalen Wirtschaft, eine Tür geöffnet. Dies betonen auch die beiden Vertreter der IHK Lindau, Markus Anselment als Hauptgeschäftsführer und sein Vertreter Rolf Thomann.
Der Bemerkung des Artikelverfassers auf der Pressekonferenz, dass die IHK zuvor sich wohl in einer Art „Dornröschenschlaf“ befand, wurde nicht ausdrücklich widersprochen. Für OB Alfons geht es in erste Linie um kontinuierliche Zusammenarbeit, einen offenen Austausch und eine Kultur der klaren Worte, die ausgesprochen werden dürfen/sollen. Dabei seien auch Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit wichtige Parameter.
Stadtteil Lindau-Reutin künftig als Mobilitätsdrehscheibe
Das die Verkehrssituation eine bedeutende Rolle spielt zeigte sich im Interview bei der Frage nach der Bedeutung einer Reutiner Mobilitätsdrehscheibe. Diesen Begriff erklärte Alfons so, dass im Bereich „Berliner Platz“ neben einem Bahnhof, ein Parkhaus entsteht, wie auch eine Haltestelle für den Lindauer Stadtbus, damit die Menschen eben nicht mit dem Auto anfahren, sondern idealerweise mit dem Stadtbus ankommen und dann in den Zug umsteigen. Das der Straßenverkehr und damit verbunden das Thema „Nachhaltigkeit“ wichtig ist, zeigen auch die jährlichen Besucherzahlen. Bei der Anzahl der Übernachtungen in Lindau wurde vor Corona erstmals die Millionenmarke geknackt: 1.016.000 Nächtigungen weist die Statistik auf. Dies entspricht einer vor-Corona-Steigerung um 7,7%, was im Vergleich zu den bayern- und deutschlandweiten Zahlen auffallend hoch ist.
Quartierspaziergänge zu den Brennpunkten
Pragmatisch und konstruktiv, sowie die Weiterentwicklung zum Wohle der Stadt Lindau soll künftige die Zusammenarbeit sein, so Hauptgeschäftsführer Markus Anselment. Dabei sollen die Interessen der Gewerbetreibenden, wie auch die Notwendigkeiten und Zwänge der Stadt diskutiert und in Einklang gebracht werden. Erklärungsbedarf gab es bei den sogenannten Quartierspaziergängen. Hier die Erklärung von Rolf Thomann, Vertreter von Anselment: „Für die IHK ist es wichtig mit den Entscheidungsträgern an den Ort des Geschehens, zu den Brennpunkten zu gehen und das in Form eines Spaziergangs.“ Thomann äußert hier die Hoffnung, dass die Probleme vor Ort besprochen werden und man dabei auf eine offenes Ohr trifft.
Für OB Alfons ist aber auch wichtig zu betonen, dass die Stadt letztlich Entscheidungsträger ist und die IHK hier als Politikberater zur Seite steht.
Kommentar
Zunächst sind es Absichten und medienwirksame Schlagworte, die die neue Zusammenarbeit zwischen der Stadt Lindau und der IHK definieren. Hoffnung nicht nur bei den Akteuren, sondern auch bei den BürgerInnen und den Pressevertretern.
Groß ist die Skepsis gegenüber den gut meinenden Absichten, weil eben hier vor Ort und auch sonst im weiten Land in der Vergangenheit schon so ähnlich gehört. Am Ende haben Realität und die Erkenntnis, dass Schlagworte leicht von der Feder, wie auch von der Lippe gehen, ein anderes Bild gezeigt. Eine ernstgemeinte, verlässliche und nachvollziehbare Umsetzung erweist sich oft als schwerer Brocken, der bewegt werden muss. Die gilt insbesondere für die IHK, da die Interessenvertreter der Wirtschaft es sich in Lindau vor der Alfonsära viel zu lange in einer Art Dornröschenschlaf bequem gemacht haben. Erinnern wir uns an den Aktionskreis Lindau oder Reutin aktiv, die sich vielleicht etwas mehr Unterstützung gewünscht hätten. Die amtierende Oberbürgermeisterin Claudia Alfons ist hier außen vor. Sie hat ein städtisches Erbe angetreten, dass an dieser Stelle aber nicht konkretisiert werden sollte. Claudia Alfons hat die Bedeutung der IHK erkannt und nimmt sie mit in das Boot, dabei aber auch gleich klar gemacht, dass SIE die Kapitänin ist, die sagt wo es lang geht, gemeinsam mit Stadtrat und Verwaltung. Die Bezeichnung Politikberater für die IHK ist keine Erniedrigung, nein, die IHK als Politikberater ist Mitarbeiterin mit hoher fachlicher Kompetenz, die gemeinsam mit der Stadt an einem Strang zieht. Also hoffen wir gemeinsam, dass Quartierspaziergänge, Mobilitätsdrehscheibe und Pragmatismus am Ende nicht nur Schlagworte sind, sondern belastbare Ergebnisse hervorbringen. Das Happy End von Deutschland hat es verdient.


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