"Der gute Mensch von Sezuan" am Leutkircher Theater
Nach einer Roman-Dramatisierung (Professor Unrat) und einem Volksstück (Brandner Kasper) zeigt das vhs-Theater am 5. Februar in der Festhalle einen Brecht-Klassiker. Das Landestheater Tübingen bringt eine neue Inszenierung des Stücks „Der gute Mensch von Sezuan“ auf die Bühne.
Die Theateraufführung beginnt am Samstag, 5. Februar, um 19.30 Uhr. Zuvor gibt es um 19.00 Uhr im großen Saal eine Einführung in Stück und Inszenierung. An den vhs-Kulturveranstaltungen in der Leutkircher Festhalle kann teilnehmen, wer am Einlass eine vollständige Corona-Schutzimpfung nachweist oder nachweisen kann, dass seit einer Genesung noch keine drei Monate vergangen sind. Die Festhalle ist mit Einzelplätzen für 200 Gäste bestuhlt.
Brechts Parabel „Der gute Mensch von Sezuan“ (1943) erzählt anschaulich, wie die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen nicht nur die geschäftlichen Lebensbereiche, sondern auch die Privatsphäre durchdringt. Ist es in einer neoliberalen Gesellschaft naiv, an der Idee „gut zu sein und doch zu leben“ festzuhalten? Wie könnte moralisches Handeln dann aussehen?
Zur Handlung: Drei Götter erscheinen dem Wasserverkäufer Wang und fordern ihn auf, sie zu einem guten Menschen zu bringen. Dieser soll den dreien Unterkunft für die Nacht gewähren. Die Prostituierte Shen Te ist als Einzige bereit, die drei Götter aufzunehmen. Als Dank stiften ihr die Himmlischen das Startkapital für einen kleinen Tabakladen. Aber Shen Te ist eine schlechte Unternehmerin; sie verschenkt zu viel. Um ihr Unternehmen zu retten, erfindet sie ein Alter Ego. Als skrupelloser Vetter Shui Ta baut sie den verschuldeten Laden zu einem ausbeuterischen Tabakimperium aus. Doch lange hält sie dem Druck ihrer doppelten Identität nicht stand.
Das LTT zeigt den Brechtklassiker in einer taufrischen Inszenierung und mit der Musik von Paul Dessau in einem eindrucksvollen Bühnenbild. Die Presse lobte den mit Zeitbezügen und Ironie gewürzten Zugriff des Regisseurs Dominik Günther. In Günthers Produktion bekommen auch Corona-bedingte Abstandsgebote eine Deutungsfunktion. Kurzum: Das Publikum darf eine anregende und spannende Interpretation eines bekannten Theaterstoffes erwarten.
Karten gibt es bei der Touristinfo (telefonische Voranmeldung 07561/87154), online bei www.reservix.de oder ab 18.30 Uhr an der Abendkasse in der Festhalle.
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