Johanniter im Allgäu geben Tipps zum „Europäischer Tag des Notrufs“
Sind Menschen schwer verletzt oder erkrankt, ist eine medizinische Versorgung notwendig. Besonders bei einer Bewusstlosigkeit oder einem Atemstillstand kommt es darauf an, frühzeitig den Rettungsdienst zu rufen, um eine schnelle notfallmedizinische Versorgung zu gewährleisten. „Das Wählen der 112 ist dabei ein wichtiger Schritt in der Rettungskette. Nur so wird gewährleistet, dass die Erste Hilfe des Laien schnell von der professionellen Hilfe des Rettungsdienstes ergänzt wird“, erklärt Robert Gast, Rettungsdienstexperte der Johanniter im Allgäu.
Die Rettungskette beschreibt dabei kurz und knapp die Tätigkeiten des Ersthelfers:
1. Schützen: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Situation und versuchen Sie, die Lage einzuschätzen. Dabei unbedingt beachten: Eigenschutz ist immer das oberste Gebot.
2. Melden: Wählen Sie die 112 und informieren Sie die Rettungskräfte.
3. Helfen: Kontrollieren Sie Bewusstsein und Atmung. Prüfen Sie, ob weitere Verletzungen vorliegen. Anschließend beginnen Sie mit den Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Wenn eine lebensbedrohliche Situation eintritt, muss in jedem Fall die 112 gewählt werden. Dazu gehören zum Beispiel Bewusstlosigkeit, ein Herz-Kreislauf-Stillstand, Probleme in der Brust wie schwere Atemnot oder ein Herzinfarkt. Aber auch schon eine Verletzung, die über eine Bagatelle hinausgeht, z.B. eine starke Blutung. Kurz: alles, was lebensbedrohlich ist oder werden kann, erfordert eine schnelle notfallmedizinische Behandlung.
Gast, seit 18 Jahren im Rettungsdienst der Johanniter im Allgäu tätig, weist darauf hin: „Je besser die Rettungskette funktioniert, desto höher sind die Heilungschancen des Patienten. Daher sollte man, ob bei einem Unfall oder einem medizinischen Notfall, die Telefonnummer 112 wählen.“
Durch den Notruf wird der Rettungsdienst alarmiert. Die Rettungsleitstelle benötigt dazu folgende Angaben vom Anrufer:
• Wo ist es passiert?
• Was ist passiert?
• Wie viele Verletzte/ Erkrankte gibt es?
• Welche Verletzungen/ Erkrankungen konnten Sie entdecken?
• Warten auf Rückfragen
Robert Gast rät: „Auch wenn das Unfallopfer auf den ersten Blick Unterstützung ablehnt, bleiben Sie am Unfallort, reden Sie mit dem Verunfallten und warten Sie ein paar Minuten ab. Sind Sie unsicher, wählen Sie die 112. Das professionelle Rettungsdienstpersonal kann die Situation besser einschätzen und transportiert den Patienten, wenn notwendig, gleich in ein Krankenhaus für weiterführende Untersuchungen.“
Um im Ernstfall schnell handeln und richtig helfen zu können, rät der Johanniter, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen.
Erste Hilfe und Breitenausbildung
Im Jahr 2017 wurden 431.000 Menschen bei den Johannitern in Erster Hilfe geschult, davon mehr als 12.000 Kinder und Jugendliche in Schulen. Mehr als 14.000 Eltern wurden in unseren Erste-Hilfe-am-Kind-Kursen trainiert, um in Kindernotfällen schnell und sicher reagieren zu können. Mehr Infos zur Ersten Hilfe finden Sie hier: www.johanniter.de/erstehilfe.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. ist mit rund 22.000 Beschäftigten, mehr als 37.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und knapp 1,3 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland. (pm)
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