Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben hofft auf neue Impulse
Die bayerisch-schwäbischen Unternehmen erwarten mit der Wahl von Luiz Inácio Lula da Silva in Brasilien positive Signale für die Wirtschaft. ,„Während Lulas erster Amtszeit erlebte die brasilianische Wirtschaft eine regelrechte Boom-Phase. Viele Unternehmen verbinden mit seiner Wiederwahl die Hoffnung auf neue Impulse“, sagt Betty Crauser-Leinert, Leiterin des Geschäftsfeld International bei der IHK Schwaben. Lula hat Amtsinhaber Jair Bolsonaro in der Stichwahl knapp besiegt.
Brasilien ist für die bayerisch-schwäbischen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistung ein wichtiger Handelspartner. Mehr als 230 Unternehmen aus der Region unterhalten Geschäftsbeziehungen mit Brasilien. Bayernweit wurden 2021 Waren im Wert von 358,5 Millionen Euro aus Brasilien importiert. Das Exportvolumen belief sich auf 1.494,5 Millionen Euro.
Wichtiger Absatzmarkt für heimische Industrie
Brasilien ist reich an Rohstoffen. Das Land ist weltgrößter Exporteur von Agrarprodukten wie Zucker, Kaffee, Sojabohnen, Orangensaft, Tabak, Rind- oder Hühnerfleisch. Auch Seltene Erden, die in Schlüsseltechnologien wie der Elektromobilität benötigt werden, und Erdöl werden exportiert. Umgekehrt benötigt das Land für die Rohstoffgewinnung und die Nahrungsmittelproduktion Maschinen, Elektronik oder chemische Erzeugnisse und ist damit Absatzmarkt auch für bayerisch-schwäbische Unternehmen.
Laut einer DIHK-Umfrage sehen deutsche Unternehmen insbesondere im Bereich der Landwirtschaftstechnologie, bei der Rohstoffgewinnung und -aufbereitung und in der Industrie 4.0 große Potenziale beim Handel mit Brasilien. Die Voraussetzungen wurden mit den 2019 abgeschlossenen Verhandlungen zum Freihandelsabkommen der Mercosur-Staaten, zu denen Brasilien gehört, mit der EU geschaffen. Die Ratifizierung des Assoziierungsabkommens steht aber noch aus. „Die EU sollte die Ratifizierung wieder in Angriff nehmen, da das Abkommen gerade jetzt wichtige Wachstumsimpulse für die international eng vernetzte deutsche Wirtschaft bieten würde“, sagt Crauser-Leinert.
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