Wetter könnte mitgespielt haben
Vermutlich witterungsbedingt verlief die vergangene Freinacht für die Polizei im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West im Vergleich zu anderen Jahren ruhiger. Sowohl bei der Anzahl der Notrufen, den daraus resultierenden Einsätzen als auch bei den bisher bekannt gewordenen Straftaten konnte ein Rückgang verzeichnet werden.
Im Zeitraum vom 30. April (19 Uhr) bis 01. Mai 2013 (07 Uhr) wurde im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West rund 180 mal der polizeiliche Notruf gewählt. Dies entspricht einem Rückgang von fast 20% Prozent im Vergleich zur Notrufanzahl des Vorjahres. Die Notrufe, und auch die direkten Mitteilungen bei den örtlichen Polizeidienststellen, hatten regelmäßig Bezug zur Freinacht und zogen entsprechend polizeiliche Einsätze nach sich.
Vorläufig deutlich weniger Sachbeschädigungen
Offensichtlich hat das kühle und regnerische Wetter zahlreiche Kinder und Jugendliche von vermeintlichen Scherzen, die oft nichts anderes sind als Sachbeschädigungen, abgehalten. So waren heuer bis in die frühen Morgenstunden lediglich 8 Fälle von Sachbeschädigungen bekannt geworden, während es im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres 17 Fälle waren (-52%). In sechs Fällen wurden hierbei Fahrzeuge beschädigt.
Erfahrungsgemäß muss davon ausgegangen werden, dass diese Zahl im Laufe der nächsten Stunden und Tage noch deutlich ansteigen wird, da etliche Taten erst im Nachhinein bekannt und angezeigt werden. Z.B. wurden 2013 abschließend über 50 Sachbeschädigungsdelikte registriert, in den Vorjahren stieg diese Zahl sogar auf bis zu 100 Fälle mit einer Schadenshöhe von teils um 0.5 Millionen Euro an.
Körperverletzungen leicht gesunken
Unerfreulicherweise kommt es in der Freinacht auch jährlich zu einer vergleichsweise hohen Zahl an Körperverletzungsdelikten. Die Zahl der bisher bekannten Fälle aus der vergangenen Nacht liegt bei 10 Delikten. Im vergangenen Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt 11 bekannt gewordene Fälle. Auch hier wird erfahrungsgemäß die Zahl der angezeigten Körperverletzungen im Laufe des Tages noch ansteigen. (Die durchschnittliche Anzahl entsprechender Taten in den vergangenen Freinächten lag bei über 35). Täter waren meist alkoholisierte männliche Heranwachsende oder junge Erwachsene.
Alkoholmissbrauch
Alkohol spielte leider – auch heuer wieder – im Straßenverkehr eine Rolle. Während in der Freinacht des vergangenen Jahres 16 alkoholisierte Verkehrsteilnehmer aus dem Verkehr gezogen wurden, waren es in der vergangenen Nacht 12 erwachsene Fahrzeugführer, die ihr Fahrzeug stehen lassen mussten und gegen die entsprechend ermittelt wird.
Dass Alkohol aber auch von Jugendlichen in der Freinacht getrunken wird, zeigten eine Vielzahl von polizeilichen Kontrollen die zur Auffindung von harten Alkoholika bei Minderjährigen führten, und so den Trend der vergangenen Jahre bestätigte. Auch hier schritten die Beamten entsprechend konsequent ein. Bei insgesamt sechs Personen (Jugendliche und Erwachsene) kam es zu einem Einsatz des Rettungsdienstes wegen Alkoholvergiftungserscheinungen.
Besondere Vorfälle
Auch in diesem Jahr mussten wieder mehrfach gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr registriert werden. In Dietmannsried Lkr. Oberallgäu und in Neu-Ulm wurden Kanaldeckel ausgehoben. In Weiler, Lkr. Lindau wurde ein Brett mit Nägeln auf die Straße gelegt. Sowohl in Memmingen als auch in Sonthofen wurde eine Wäscheleine über die Straße gespannt.
In Egg an der Günz wurde einem 36-Jährigen wie in den Freinächten zuvor ein Anhänger entwendet und auf den Marktplatz gestellt. Der Mann machte sich auf die Suche und sah seinen Anhänger und einen 19- und 22-Jährigen dort. Er fuhr mit seinem Pkw schnell auf den Anhänger zu, verschätzte sich allerdings massiv beim Bremsvorgang. Als Folge stieß er gegen die Deichsel seines eigenen Anhängers. Die beiden jungen Männer die zu diesem Zeitpunkt hinter und neben dem Anhänger standen. wurden durch diesen an den Beinen und Füßen verletzt. Beide Verletzte mussten vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. An dem Anhänger und dem Pkw entstand ein Gesamtschaden von 4.000 Euro.
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