Weideschlachtung: "Der Teufel liegt im Detail"
Vergangene Woche wurde eine Bundesratsinitiative zur Weideschlachtung angenommen. "Ein erster Schritt in die richtige Richtung", sagt der Oberallgäuer Landtagsabgeordnete Dr. Leopold Herz. Im Interview erklärt er, was es mit der Initiative auf sich hat.
Radio AllgäuHIT: Was bedeutet die Annahme der Bundesratsinitiative?
Leopold Herz: Zunächst mal ist das jetzt ein erster Schritt. Denn, wie so häufig, liegt auch hier der Teufel im Detail. Aber ich freue mich über das Ergebnis. Wir müssen jetzt eben schauen, wie die Details dann anschauen. Weil wenn das wieder so viel Bürokratie ist, dass so manch Einer sagt: "Dann lass ich es lieber.", dann müssten wir nochmal nachsteuern. Also ich kann aktuell zu den Einzelheiten noch nichts sagen, aber insgesamt, im Trend bzw. im Tenor, ist es eine gute Entscheidung.
Radio AllgäuHIT: Für welche Tiere gilt so eine Weideschlachtung?
Leopold Herz: Vor allem natürlich für die Rinderhalter. Mein Sohn hat selbst einen Betrieb mit Mutterkühen und da erlebe ich das auch häufig, wenn man die schlachtreifen Tiere in die Wagen einlädt. Das ist dann schon immer ein Ereignis, weil die sind das ja nicht gewohnt, dass man den täglichen, körpernahen Kontakt pflegt. Stattdessen sind sie ja meist allein auf der freien Weide und dementsprechend auch ein Stück scheu. Durch diese Weideschlachtung könnte man diesen Stress minimieren, indem man eben die Tiere auf der Weide direkt tötet und schnellstmöglich schlachtet. Damit man das Produkt dann direkt vor Ort hat. Das wäre ein großer Fortschritt.
Radio AllgäuHIT: Wenn Weideschlachtung die bevorzugte Methode ist, warum hat es so lange gedaeuert sie durchzusetzen?
Leopold Herz: Ja gut, das liegt zum einen an der Bürokratie und zum anderen haben wir auch Schlachtbetriebe, die das (die Weideschlachtung) nicht so toll finden, weil ihnen dadurch ja gewisse Kapazitäten verloren gehen. Zum Dritten ist es natürlich auch noch eine Tradition, es ist so üblich, dass man die Tiere zum Schlachthof bringt. Ich glaube auch, wenn das jetzt nicht so viele Kilometer sind, kann man das an sich auch machen, aber wie gesagt, bei dieser Haltungsform müssen wir diesen Schritt gehen. Um auch bei der nicht informierten Öffentlichkeit, die so auf Tierschutz achtet, auf Gehör treffen und auch Zustimmung erhalten.
Radio AllgäuHIT: Wie geht es jetzt weiter?
Leopold Herz: Wie gesagt, liegt der Teufel im Detail. Da müssen wir jetzt zunächst mal die Ausführungsbestimmungen genau anschauen und wenn die dann erträglich sind, für die Leute in der Praxis, dann ist es okay. Ansonsten müssen wir schnellstens nachsteuern.
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