Von sehr gut bis durchgefallen: Allgäuer Rastplätze im Test
„Deutschland, deine Rastplätze“, so lautet das diesjährige Motto der bundesweiten Clubinitiative des ACE Auto Club Europa. Nachdem sich die Ehrenamtlichen des ACE im vergangenen Jahr mit Behindertenparkplätzen beschäftigt hatten, stehen 2022 der Zustand und vor allem auch die Familienfreundlichkeit der unbewirtschafteten Rastplätze an den Autobahnen auf dem Programm. Bundesweit sind fast 800 Ehrenamtliche unterwegs.
Katharina Schrader und Thomas Wilhelm vom Kreisvorstand Allgäu prüften insgesamt 19 unbewirtschaftete Rastplätze an den Autobahnen A7 und A96. Die Ergebnisse: von sehr gut bis durchgefallen war alles dabei.
In Deutschland gibt es ein rund 13.000 Kilometer langes Autobahnnetz mit circa 1.500 unbewirtschafteten Rastplätzen – mal mit WC, mal ohne. Mindestens 500 dieser 1.500 Ratsplätze sollen in diesem Jahr je zweimal durch die Ehrenamtlichen des ACE auf Ausstattung, Sauberkeit, Barrierefreiheit und Familienfreundlichkeit getestet werden. Im Kreisclub Allgäu fand nun der erste Check statt – zur Ferienzeit, was sich durch regen Betrieb auf den Rastanlagen bemerkbar machte.
Trotz der guten Nutzung der Plätze zeigten sich Schrader und Wilhelm mit der Sauberkeit zufrieden. Ausreichend Mülltonnen sind aufgestellt, die auch genutzt werden – lediglich Zigarettenkippen waren „wild verteilt“ zu finden. Hier konnten die Rastplätze „Rottachtal-West“ und „Rottachtal-Ost“ überzeugen, hier gibt es nämlich extra Aschenbecher – allerdings nur im Bereich des Toilettengebäudes. Wünschenswert wären hier mehr Möglichkeiten, die Zigaretten ausdrücken und entsorgen zu können, um so den schädlichen Einfluss auf die Umwelt durch achtlos weggeworfene Kippen zu minimieren.
Die Rastplätze „Rottachtal-West“ und „Rottachtal-Ost“ konnten zudem mit einem Info-Pavillon zum „Kneippland Unterallgäu“ und einem Kneipp-Becken für die Arme aufwarten. Letztere waren aber auf beiden Rastplätzen leider nicht in Betrieb. Komplett durchgefallen sind die Rastplätze Seebach (drei von zwölf möglichen Punkten) und „Vorwald-Ost“ (vier von zwölf möglichen Punkten). Schrader und Wilhelm regen an, solche Rastplätze ohne WC, die zudem unbeleuchtet und wenig einladend sind, über kurz oder lang aufzulassen und als Ersatz den ein oder anderen Rastplatz mit WC zu bauen.
Eine Überraschung gab es auf den Rastplätzen „Kammlachtal-Süd“ und „Kammlachtal-Nord“. Mit 13,5 Punkten konnten sich beide Anlagen in die Kategorie „sehr gut“ einordnen – oben drauf gab es auch noch „Kunst am Bau“ in Form von Skulpturen, die auf Erdhügeln platziert sind. Ein weiterer Check bis zum 30. September soll nun das Bild über die unbewirtschafteten Rastplätze im Bereich des Kreisclubs Allgäu abrunden.
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