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Sendung: Wach durch die Allgäuer Nacht
 
 
Symbolbild
(Bildquelle: AllgäuHit I Felix Fichtl)
 
Allgäu
Dienstag, 27. Oktober 2020
Ein Bericht von Felix Fichtl

Tipps und Tricks gegen Wildunfälle im Herbst

Dutzende Tote, mehr als 3.000 Verletzte und eine halbe Milliarde Sachschaden jährlich: Laut Jagdverband passiert hierzulande alle 2,5 Minuten ein Wildunfall. Gerade nach der Zeitumstellung auf Winterzeit ist die Gefahr besonders groß, denn die bringt den Biorhythmus von Mensch und Tier gehörig durcheinander. Mehr dazu und wie Autofahrer*innen einen Wildunfall verhindern können, weiß Torsten Reinwald vom Deutschen Jagdverband.

Radio AllgäuHit: Herr Reinwald, warum steigt die Gefahr von Wildunfällen nach der Zeitumstellung auf die Winterzeit?
Torsten Reinwald: „Durch die Zeitumstellung fällt der Berufsverkehr plötzlich von einem Tag auf den anderen wieder in die Dämmerung. Und in der Dämmerung sind Wildtiere unterwegs, die nach Futter suchen, weil Dämmerung eigentlich Schutz vor Fressfeinden bietet. Das Auto ist als Gefahr noch nicht programmiert, das wird auch in den nächsten 1.000 Jahren nicht passieren.“

Radio AllgäuHit: Was können Autofahrer*innen in dieser Jahreszeit denn tun, um einen Zusammenstoß mit Wildtieren zu verhindern?
Torsten Reinwald: „Im Herbst macht Laub die Straßen rutschig, es ist oft Nebel. Das heißt, vorsichtig fahren: Fuß vom Gas. Wer statt Tempo 100 80 fährt, der verkürzt seinen Bremsweg schon um 25 Meter. Und gerade entlang von Wäldern oder unübersichtlichen Feldern oder im Wald, sollte man langsam fahren. Das kann Leben retten!“

Radio AllgäuHit: Der eine oder andere hat bestimmt schon mal ein nach einem Wildunfall zerbeultes Auto gesehen: Können Sie uns mal anhand eines Beispiels verdeutlichen, wie gefährlich das ist?
Torsten Reinwald: „Wenn Sie jetzt auf so einen Rothirsch treffen, mit dem Auto mit Tempo 60, dann ist das so, als würde sich ein fünf Tonnen schwerer Elefant einfach auf die Motorhaube setzen. Entsprechend sieht das Auto dann aus. Selbst so ein leichtes, 25 Kilo schweres Reh, entwickelt immer noch eine Wucht, die der Masse eines Wasserbüffels entspricht.“

Radio AllgäuHit: Wie geht man am besten vor, wenn Wild an oder schon auf der Straße steht und man das noch rechtzeitig vorher sieht?
Torsten Reinwald: „Möglichst sofort Fernlicht ausschalten, damit die Tiere nicht geblendet sind. Hupen, damit sie wegspringen von der Gefahrenquelle. Und bremsen, maximal bremsen. Und wichtig: Immer auf Nachzügler achten. Die Tiere sind im Winter meist nicht alleine unterwegs, sondern in großen Familienverbänden.“

Radio AllgäuHit: Und was ist, falls es doch mal zu einem Zusammenstoß mit einem Wildtier kommen sollte?
Torsten Reinwald: „Zuallererst: Ruhe bewahren. Dann Warnblinkanlage anschalten, Warnweste anziehen – und erst dann das Warndreieck aufstellen. Danach Polizei informieren, die kann eine Wildunfallbescheinigung ausstellen, ebenso wie der Jäger. Das ist wichtig für die Versicherung.“

Radio AllgäuHit: Sonst noch was, was Sie unbedingt empfehlen?
Torsten Reinwald: „Verkehrsteilnehmer sollten Unfälle immer melden. Das geht ganz einfach mit der kostenlosen App des Tierfund-Katasters. Wissenschaftler werten die Daten aus, die dort auflaufen. Und wir konnten jetzt schon herausfinden, dass die gefährlichste Zeit im Oktober und November zwischen sechs und acht Uhr ist.“


Tags:
Wild Unfall DJV Schaden


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