Moderator: Isabelle Tausend
Sendung: AllgäuHIT-Drivetime
mit Isabelle Tausend
 
 
Die Arbeitslosenquote im Allgäu stabilisiert sich
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Allgäu
Mittwoch, 2. März 2022

Stabile Arbeitslosenquote im Allgäu im Februar

Die Arbeitslosenquote im Allgäu stabilisiert sich weiter auf niedrigem Niveau und ist im Februar leicht gesunken. Sie liegt 0,1-Punkt unter der des Vorkrisenmonats Februar 2020. Es zeigt sich ein deutlicher Anstieg neu gemeldeter Stellen durch die Unternehmen.

„Wie bereits im Januar liegt auch im Februar die Arbeitslosenquote 0,1-Punkt unter der Quote des jeweiligen Monats 2020. Momentan sieht es danach aus, dass sich die Arbeitslosigkeit auf leicht niedrigerem Niveau einpendelt als direkt vor der Corona-Krise“, erklärt Maria Amtmann, Chefin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen von Januar auf Februar fällt in diesem Jahr leicht günstiger aus als 2020: im Vergleich zu Januar 2022 sind im Februar 345 Menschen weniger arbeitslos gemeldet, während es von Januar 2020 auf Februar 2020 296 Personen weniger waren. Im letzten Jahr 2021 gab es hingegen von Januar zu Februar einen Anstieg um 55 arbeitslose Personen“, verdeutlicht Maria Amtmann.

„Es freut uns sehr, dass auch im Februar 1.242 vormals Arbeitslose eine Erwerbstätigkeit aufnehmen konnten – dank der guten Angebote an gemeldeten Stellen.“ Dass die Allgäuer Unternehmen insgesamt gut aus der Krise und dem Winter kommen, zeigt die stark gestiegene Zahl der neu gemeldeten offenen Stellen. Der Bestand offener Stellen liegt damit nicht nur deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats, sondern auch über dem des Februars 2020. Was derzeit noch nicht abschätzbar ist, sind die humanitären und wirtschaftlichen Folgen des aktuellen Russland-Ukraine-Konflikts. Hier werden die Entwicklungen genau beobachtet.

Zum Stichtag waren im Februar 2022 10.289 BürgerInnen im Agenturbezirk Kempten-Memmingen arbeitslos gemeldet – 345 Personen weniger als noch im Januar 2022, was einem Rückgang von 3,2 Prozent entspricht. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 3.634 Menschen weniger arbeitslos (- 26,1 Prozent) und im Vergleich zum Februar 2020 zehn Personen weniger (damals: 10.299 arbeitslose Personen). Die Arbeitslosenquote sank damit im bayerischen Allgäu von Januar auf Februar um 0,1-Punkt auf 2,6 Prozent – zum Vergleich: im Februar 2021 betrug sie noch 3,6 Prozent und im Februar 2020 2,7 Prozent.

Auch die Über-50-Jährigen und langzeitarbeitslose Menschen konnten von dem Rückgang profitieren: bei der ersten Gruppe ist im Vergleich zum Vormonat ein Rückgang von 106 Personen (- 2,2 Prozent) und bei der zweiten ein Rückgang von 63 Personen (- 2,4 Prozent) zu verzeichnen. Betrachtet man die Rechtskreise Agentur für Arbeit (SGB III) und Jobcenter (SGB II), ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit deutlich mehr auf Menschen zurückzuführen, die bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet waren (- 239 Personen, -3,5 Prozent), während bei den Jobcentern 106 Menschen weniger arbeitslos gemeldet waren (-2,8 Prozent). Der Bestand bei der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldeten Allgäuer liegt mit 6.574 Personen im Februar deutlich unter dem Niveau des Februars 2020 (damals: 7.064 Personen), während er im Bereich der Jobcenter höher ist (Februar 2022: 3.715 Personen, Februar 2020: 3.235 Personen).

Arbeitsstellen

Im Februar waren der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen 7.425 vakante Stellen von den Allgäuer Betrieben gemeldet – 455 Stellen bzw. 6,5 Prozent mehr als im Januar. Die Arbeitgeber gaben der Agentur im Februar 1.790 neue freie Stellen bekannt – 652 Stellen bzw. 57,3 Prozent mehr als noch im Vormonat. Seit Jahresbeginn sind damit 2.928 Stellen eingegangen, was einem Zuwachs im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 877 Stellen bzw. 43 Prozent entspricht.

Die höchsten offene Stellenbestände von Unternehmen gab es in den Bereichen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen incl. der Zeitarbeitsfirmen (2.222 offene Stellen), verarbeitendes Gewerbe (913 Stellen), Gesundheits- und Sozialwesen (812 Stellen), Handel (797 Stellen) sowie im Gastgewerbe (702 Stellen). Fast identisch wurden bei den im Februar von den Betrieben neu gemeldeten 1.790 Stellen am häufigsten Arbeitskräfte im Bereich der sonstigen wirtschaftliche Dienstleistungen incl. Zeitarbeit (529 vakante Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (236 Stellen), im Handel (178 Stellen) sowie im Gastgewerbe und Gesundheits- und Sozialwesen (beide jeweils 150 Stellen) gesucht.

Ausbildungsmarkt

Derzeit haben sich für Ausbildungsbeginn Sommer/Herbst 2022 insgesamt 2.134 junge Menschen bei der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen ausbildungssuchend gemeldet. Dies sind aktuell 91 Personen bzw. 4,1 Prozent weniger als zum Vorjahreszeitpunkt, wobei sich täglich junge Menschen neu bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur ausbildungssuchend melden. Demgegenüber stehen 5.216 von den Firmen gemeldete Ausbildungsplätze – 403 Ausbildungsstellen bzw. 8,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit zeichnet sich ab, dass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe ungebrochen ist, diese aber auch in diesem Jahr einer großen Konkurrenz bei der Gewinnung von Jugendlichen ausgesetzt sind. Die BerufsberaterInnen der Agentur für Arbeit sind derzeit intensiv mit Schulsprechstunden an allen Schulformen präsent, um Schülerinnen und Schüler über ihre Ausbildungsmöglichkeiten zu informieren und Ausbildungsplätze zu vermitteln.

Kurzarbeit

Da die Betriebe drei Monate für die Antragstellung auf Kurzarbeit haben, liegen die jüngsten validen Zahlen für den Monat Oktober 2021 vor. In diesem Monat haben im Bereich der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen 857 Betriebe Kurzarbeitergeld für 4.888 Personen bezogen. Im Verlauf des Winters sind im Zusammenhang mit den Corona-Auswirkungen die Antragszahlen wieder angestiegen, sie flachen aber derzeit wieder ab. 2022 wurden bisher ca. 13,7 Millionen Euro im Allgäu für Kurzarbeitergeld ausgezahlt.

Der Arbeitsmarkt in den Regionen

Der Trend des Januars setzte sich auch im Februar in allen Regionen fort: die Arbeitslosenquoten liegen mittlerweile fast überall unter oder zumindest gleichauf mit den Quoten des Vorkrisen-Februars 2020. Nur im Kreis Oberallgäu liegt die Arbeitslosenquote leicht um 0,1 Punkt höher als im Februar 2020.

Die Werte des Februars 2021 werden in allen Regionen deutlich unterboten. 1.030 Bürger waren in der Stadt Kaufbeuren im Februar arbeitslos gemeldet – eine Person bzw. 0,1 Prozent weniger als im Vormonat Januar und 196 Personen bzw. 16 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote stagnierte damit bei 4,1 Prozent. Die Betriebe meldeten 142 neue offene Arbeitsstellen – ein Plus von 11 Stellen bzw. 8,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Der Stellenbestand stieg damit um 43 Stellen bzw. 7,9 Prozent auf 585 vakante Arbeitsplätze. Die Kaufbeurer Unternehmen suchten vor allem in den Bereichen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (235 vakante Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (94 Stellen), im Handel (54 Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (46 Stellen) und im Baugewerbe (45 Stellen).

Im Stadtgebiet Kempten waren im Februar 1.302 Bürgerinnen und Bürger arbeitslos gemeldet und – 71 Personen weniger als im Januar bzw. ein Minus von 5,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 492 Personen bzw. 27,4 Prozent weniger arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 3,3 Prozent – ein Rückgang von 0,2 Punkte im Vergleich zum Vormonat. Die Kemptener Unternehmen meldeten der Agentur für Arbeit 189 neue vakante Stellen, ein Plus von 56 Stellen bzw. 42,1 Prozent zu Januar. Der Stellenbestand erhöhte sich damit um 53 Stellen bzw. 7,4 Prozent auf 773 zu besetzende Stellen. Die größte Arbeitskräftenachfrage bestand in dem Bereich der sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen incl. der Arbeitnehmerüberlassung (148 Stellen), im Handel (123 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (123 Stellen), in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (104 Stellen) und im verarbeitenden Gewerbe (55 Stellen).

796 Bürgerinnen und Bürger waren zum Stichtag im Februar im Stadtgebiet Memmingen arbeitslos gemeldet. Dies sind 34 Personen bzw. 4,1 Prozent weniger als im Vormonat und 346 Personen bzw. 30,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote lag im Februar damit bei 3,1 Prozent – 0,2 Punkte unter der Vormonatsquote. 173 neue vakante Stellen wurden im Februar der Arbeitsagentur durch die Unternehmen in Memmingen gemeldet – 85 Stellen bzw. 96,6 Prozent mehr als noch im Januar. Der Bestand offener Stellen stieg damit im Februar um 19 Stellen bzw. 2,5 Prozent auf 791. Die Firmen suchten am häufigsten Arbeitskräfte im Bereich der sonstigen wirtschaftliche Dienstleistungen (311 vakante Stellen), im Handel (138 Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (100 Stellen), in den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (65 Stellen) und im Bereich Verkehr und Lagerei (62 Stellen).

Im Kreis Lindau (Bodensee) waren im Februar 1.193 BürgerInnen arbeitslos gemeldet – 102 Personen bzw. 7,9 Prozent weniger als im Vormonat und 482 Personen bzw. 28,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Damit lag die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent, 0,3 Punkte unter der Quote des Januars. Durch die Lindauer Betriebe gingen der Arbeitsagentur im Februar 405 neue vakante Arbeitsstellen zu – ein Plus von 160 Stellen bzw. 65,3 Prozent im Vergleich zu Januar. Der Bestand offener Stellen stieg damit um 195 Stellen bzw. 15,7 Prozent auf 1.440 Vakanzen. Am häufigsten wurden Arbeitskräfte im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (613 offene Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (170 Stellen), im Gastgewerbe (149 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (113 Stellen) sowie im Baugewerbe (99 Stellen) gesucht.

Die Arbeitslosenquote stagnierte im Landkreis Oberallgäu im Februar bei 2,3 Prozent. Es waren 2.037 Oberallgäuer arbeitslos gemeldet – zwei Personen bzw. 0,1 Prozent mehr als im Vormonat Januar und 1.090 Personen bzw. 34,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Oberallgäuer Unternehmen meldeten der Arbeitsagentur im Februar 257 neue vakante Stellen – im Vergleich zu Januar ein Zuwachs von 57 Stellen bzw. 28,5 Prozent. Der Bestand offener Stellen erhöhte sich damit um 40 Stellen bzw. 3,5 Prozent auf 1.167. Die meisten freien Arbeitsplätze waren im Gastgewerbe (346 Vakanzen), im Handel (146 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (146 Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (131 Stellen) und im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (106 Stellen) zu finden.

2.030 Bürgerinnen und Bürger waren im Februar im Landkreis Ostallgäu arbeitslos gemeldet – 68 Personen bzw. 3,2 Prozent weniger als im Vormonat und 660 Personen bzw. 24,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Damit betrug die Arbeitslosenquote 2,5 Prozent – 0,1 Punkt weniger als im Vormonat Januar. 251 neue vakante Stellen wurden der Arbeitsagentur im Februar durch die Ostallgäuer Betriebe gemeldet – 116 Stellen bzw. 85,9 Prozent mehr als im Vormonat. Der Bestand offener Stellen stieg auf 1.056 – ein Plus von 58 Stellen bzw. 5,8 Prozent. Am häufigsten suchten die Unternehmen im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (225 vakante Stellen), im Baugewerbe (158 Stellen), im Gesundheits- und Sozialwesen (152 Stellen), im Handel (134 Stellen) sowie im verarbeitenden Gewerbe (124 Stellen) und im Gastgewerbe (103 Stellen).

Im Landkreis Unterallgäu waren im Februar 1.901 Bürger arbeitslos gemeldet – ein Minus von 71 Personen bzw. 3,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat und 368 Personen bzw. 16,2 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote verringerte sich dadurch im Vergleich zum Januar um 0,1 Punkt auf 2,2 Prozent. Die Unternehmen meldeten im Februar 373 neue zu besetzende Stellen – 167 Stellen bzw. 81,1 Prozent mehr als im Vormonat. Der gesamte Bestand offener Arbeitsstellen erhöhte sich um 47 Stellen bzw. drei Prozent und stieg damit auf die Zahl 1.613. Schwerpunkte der Arbeitskräftenachfrage lagen bei den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (584 vakante Stellen), im verarbeitenden Gewerbe (287 Stellen), im Baugewerbe (153 Stellen),im Gesundheits- und Sozialwesen (141 Stellen) sowie im Handel (110 Stellen). 


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allgäu arbeitslosigkeit arge


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