Sorry, ich bin ein Betrüger: Allgäuer Opfer von falschem Sohn
„Sorry, ich bin ein Betrüger“ - diese Nachricht erhielt ein 67-Jähriger aus Illertissen, nachdem er seinem vermeintlichen Sohn einen vierstelligen Betrag überwiesen hatte. Auch zwei weitere Personen aus dem Allgäu fielen Betrügern zum Opfer.
Der Sohn des 67-jährigen Mannes brach am vergangenen Wochenende zu einem Auslandssemester nach Japan auf. Am Montagmittag sollte er dort landen. Unmittelbar nach der tatsächlichen Landezeit erhielt der 67-Jährige eine Textnachricht über einen bekannten Messenger-Dienst mit einer ihm unbekannten Mobilfunknummer. Dort gab sich ein Unbekannter als der Sohn aus. Der vermeintliche Sohn täuschte vor, das Handy hätte einen Defekt. Nun hätte er eine neue Telefonnummer und könne nicht mehr auf seine Apps zugreifen.
Weil der wirkliche Sohn des Angeschriebenen tatsächlich eine Kaution über seine Handynummer für die angemietete Wohnung zahlen musste, ging der 67-Jährige davon aus, dass sein Sohn der Schreiber der Textnachrichten ist. Er überwies deshalb den geforderten vierstelligen Eurobetrag für die vermeintliche Wohnungskaution an ein inländisches Konto.
Später meldete sich der tatsächliche Sohn des Geschädigten und teilte mit, dass er gut in Japan angekommen sei. Der Betrug flog auf. Da es sich um eine sogenannte Direktüberweisung handelte, konnte der 67-Jährige die Zahlung nicht mehr rückgängig machen. Der Geschädigte erhielt später nochmals eine Textnachricht von dem Unbekannten – „Sorry, ich bin ein Betrüger.“, hieß es dort. Ob der oder die unbekannten Täter von der Reise des Sohnes tatsächlich wussten oder ob es sich hierbei um einen Zufall handelte, ist derzeit unklar.
Noch ein falscher Sohn
Am Sonntag erhielt auch eine 65-jährige Frau aus dem Bereich der Polizei Bad Wörishofen über einen Messenger-Dienst eine Nachricht, die vermeintlich von ihrem Sohn stammte. In dieser Nachricht gab der vermeintliche Sohn an, er habe sein Handy verloren und nun eine Nummer, die gleich als seine neue Nummer abspeichert werden sollte.
Im weiteren Verlauf bat der Nachrichtenschreiber darum, eine dringende Überweisung für ihn auszuführen, da er wegen der neuen Nummer noch keinen Zugriff auf sein Online-Banking habe. Die 65-Jährige überwies dann am Montag einen niedrigen vierstelligen Betrag auf eine ihr mitgeteilte deutsche Bankverbindung.
Kurz nach der Überweisung kamen der Frau dann doch Bedenken, weshalb sie sich an ihre Bank wandte. Der Betrug flog auf und die 65-Jährige wandte sich an die Polizei. Es steht abschließend noch nicht fest, ob die Überweisung durch die Bank noch angehalten werden konnte.
Vermeintlich gewonnenenes Gewinnspiel
Am Montag erhielt ein 40-jähriger Mann aus dem Kemptener Bereich einen für ihn letztlich kostspieligen Telefonanruf. Ein Betrüger spielte vor, dass er den 40-Jährigen über den Gewinn bei einem Gewinnspiel benachrichtigen würde. Für die Auszahlung des Gewinns würden Kosten im niedrigen vierstelligen Eurobereich entstehen. Diese Kosten könnte der vermeintliche Gewinner begleichen, indem er die Codes von Wertguthabenkarten übermittelt.
Diese Karten entsprechen Gutscheinen, die mittels des aufgedruckten Codes auf bestimmten Webseiten eingelöst werden können. Die Gutscheine können entweder digital oder in Geschäften eingekauft werden.
Nachdem der Mann der Forderung nachkam und dem Betrüger die Codenummern der Wertguthabenkarten mitteilte, verlor er auf diese Weise Geld im niedrigen vierstelligen Eurobereich. Der 40-Jährige wurde danach misstrauisch und benachrichtigte die Polizei.
Hinweise der Polizei
Die Polizei weist daraufhin, bei ominös erscheinenden Anrufen oder Textnachrichten äußerst misstrauisch zu sein:
- Leisten Sie auf keinen Fall Geldzahlungen an fremde Konten.
- Übermitteln Sie niemals Codes von Gutscheinen.
- Informieren Sie sich im Zweifelsfall bei Angehörigen oder direkt bei der Polizei.
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