Sing- und Musikschulen im Allgäu müssen besser gefördert werden
Die Landtagsfraktionen der SPD, FDP und der Grünen fordern in einem gemeinsamen Änderungsantrag eine höhere Förderung für bayerische Sing- und Musikschulen.
„Der Musikunterricht darf nicht zum Luxusgut werden. Er muss für Eltern und Kommunen bezahlbar und damit für alle Kinder zugänglich bleiben!“, fordert Thomas Gehring, der Grüne Landtagsabgeordnete aus dem Allgäu. Thomas Gehring unterstützte den gemeinsamen Änderungsantrag der Landtags-Fraktionen von GRÜNEN, SPD und FDP auf eine bessere Förderung der Sing- und Musikschulen. Der Antrag sieht eine Erhöhung der Förderung um drei Millionen Euro vor, um einen angemessenen Lehrpersonalkostenzuschuss zu erreichen. Dieser liegt derzeit bei rund zwölf Prozent – und ist damit weit entfernt von der, im bayerischen Musikplan angestrebten und auch von der Staatsregierung als angemessen bezeichneten, Zuschusshöhe von 25 Prozent.
Unter dem Druck des gemeinsamen Antrags der Landtagsoppositionsparteien und des Verbandes der Sing- und Musikschulen verkündete der bayerische Kunstminister Markus Blume aktuell, dass die bayerischen Sing- und Musikschulen nun zusätzlich eine Million Euro an Fördergeldern erhalten sollen und das Geld aus "Haushaltsresten" kommen wird. Aus Sicht des Allgäuer Abgeordneten Thomas Gehring reicht dieser Ansatz nicht, um den deutlich höheren finanziellen Aufwand der Sing- und Musikschulen ausreichend fördern zu können.
Auslöser der Diskussionen war die angekündigte geringere Förderung im Haushaltsentwurf 2023 der Bayerischen Staatsregierung. Der Verband der Bayerischen Sing- und Musikschulen hatte dazu einen Brandbrief an das Finanzministerium geschrieben. Auch die Sing- und Musikschulen aus dem Oberallgäu und Kempten hatten dazu ein Schreiben an die Allgäuer Abgeordneten verfasst, in dem sie den dringenden Finanzbedarf deutlich gemacht haben. Sie schreiben dazu: „Der Fördersatz gegenüber dem Jahr 2022 durch den Haushaltsansatz der Staatsregierung geht sogar prozentual zurück.“ Obwohl durch die Situation nach Corona und die wachsenden Anforderungen eigentlich eine höhere Förderung als bisher notwendig wäre, um den Aufgaben gerecht werden zu können. „Wichtige Herausforderungen für die Musikschulen sind auch die Kooperation mit Schulen im Ganztag und im vorschulischen Bereich sowie die Tarifsteigerungen, die einen höhere finanzielle Förderung erfordern.“, so in dem Schreiben der Allgäuer Sing- und Musikschulen.
Hintergrund:
Sing- und Musikschulen spielen eine tragende Rolle in Bayerns Musiklandschaft. Neben dem Unterricht für verschiedene Instrumente gibt es oft noch weitere Angebote, wie etwa kostenlose Singklassen in Grundschulen oder musikalische Frühförderung in Kindergärten. Zudem haben sich die Musikschulen bereit erklärt, sich mit ihrem staatlich geprüften musikpädagogischen Personal bei der Gestaltung des gesetzlich verankerten Ganztagsanspruchs in der Kinderbetreuung zu engagieren. Für Kindertagesstätten und allgemeinbildende Schulen wäre dies eine wichtige und notwendige Stütze.
Ziel der staatlichen Unterstützung von Sing- und Musikschulen in Bayern ist es, damit allen Menschen in Bayern, insbesondere Kindern und Jugendlichen, ein bezahlbares Unterrichtsangebot zur Verfügung zu stellen. Fällt der staatliche Zuschuss nun geringer aus als eingeplant, kann dies weitreichende Folgen haben, von Stundenkürzungen über lange Wartelisten für Schüler bis hin zur finanziellen Schieflage der Institutionen, die teils noch mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen haben.
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