Scharfe Kritik des BDM an der Agrarministerkonferenz
Die Beschlüsse der Agrarministerkonferenz haben für großen Unmut beim Bundesverband der Deutschen Milchviehhalter (BDM) gesorgt. Sie würden die Existenz der Milchviehhalter bedrohen, so ein Sprecher des BDM. In einem Interview mit Pressesprecher Hans Holdenauer erfuhr Radio AllgäuHIT mehr zu der Thematik.
Radio AllgäuHIT: Was wurde den konkret von der Agrarministerkonferenz beschlossen?
Hans Holdenauer: Also, für den Milchbereich wurde beschlossen, dass die Verantwortung des Krisenmanagements nun einfach bei der Milchwirtschaft liegt bzw. bei deren Verbände. Also so, dass man auf die Selbstheilungskräfte der Branche und Märkte vertraut. Damit die Politik quasi außen vor ist.
Radio AllgäuHIT: Warum bedroht das dann die Existenz der Milchviehhalter?
Hans Holdenauer: Ein Teil der Milchbauern wird überproportional viel zur Lösung der Krise beitragen müssen, oder sollen. Während der andere Teil der Milchbauern, die zu einer entsprechenden Molkerei liefern, da nicht oder nur kaum betroffen sind. Das ist keine Solidarität. Wir (der BDM) befürchten, dass wir dadurch wieder in eine Krise der Dimension 2015/16 rutschen, wenn nicht sogar noch länger anhaltend. Es gibt Prognosen von Instituten, die besagen, dass diese Krise auf dem Milchmarkt bis Mitte 2021 Minimum anhalten wird.
Radio AllgäuHIT: Welche Ansätze schlägt der BDM vor?
Hans Holdenauer: Unser Ansatz ist ja, dass man EU-weit agiert und sagt zeitlich befristet auf die Coronapandemie ausgerichtet ist jeder Milcherzeuger verpflichtet bei 5%, je nachdem wie stark es sich auswirkt, seiner Milchanlieferung zurückzuhalten. Also innerbetrieblich verwertet und somit nicht anliefert. Dann, wie bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn, wie da eine Überschreitung auch ein Bußgeld kostet, so würde ein Nichteinhalten der Minderung der Milchanlieferung bedeuten, dass dafür eine Abgabe fällig ist.
Radio AllgäuHIT: Wie geht es jetzt weiter?
Hans Holdenauer: Wir machen gerade bundesweit Aktionen und weißen auf das Problem hin, dass die Bestände an Butterpulver und Käse jetzt wieder aufgebaut werden. Dass die Einzigen die daran etwas verdienen die Lagerhalter sind und die, die das bezahlen die Milchbauern und Milchbäuerinnen sind. Bzw. auch der Steuerzahler. Weiter werden wir natürlich versuchen den Ministerinnen und Minister deutlicher klar zu machen, dass sie aufhören müssen mit ihrer Gläubigkeit an die Molkereiwirtschaft.
Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:


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