Richtig verhalten bei Verdacht auf Coronavirus
Im Allgäu breitet sich das Coronavirus weiter aus. 106 Menschen sind in der Region aktuell infiziert, das geht aus einer Abfrage von Radio AllgäuHIT bei den Gesundheitsämtern hervor. Bayernweit sind es 1.798 Fälle, davon 198 im gesamten Regierungsbezirks Schwaben. Die einzelnen Landkreise ergreifen immer mehr Maßnahmen um die Ausbreitung zu verlangsamen. Info-Hotlines und verschiedene Drive-In stellen wurden eingerichtet um festzustellen, ob eine Person mit dem Virus infiziert ist. Doch wie verhält man sich richtig, wenn der Verdacht auf eine Infektion besteht?
Personen, die aus einem Risikogebiet zurückkehren und Symptome aufweisen oder die direkten Kontakt mit einer positiv getesteten Person hatten, müssen sich bei dem zuständigen Gesundheitsamt melden und kriegen dort weitere Informationen bezüglich des weiteren Verhaltens. Alle anderen sollen sich bei Verdacht zunächst an ihren Hausarzt wenden. Die Ärztin/ der Arzt, der bei einem Patienten einen begründeten Verdacht auf eine Erkrankung mit dem Coronavirus hat, meldet dies dem Gesundheitsamt. Der ärztliche Bereitschaftsdienst ist unter der 116 117 zu erreichen.
Wer aus einem ausgewiesenen Krisengebiet nach Deutschland zurückkehrt, wird dazu angehalten, mindestens 14 Tage zu Hause zu bleiben und den Kontakt zu anderen Personen zu vermeiden. Reisende, die aus Regionen zurückkommen, in denen zwar Fälle von Coronavirus-Infektionen aufgetreten sind, die aber nicht als Krisengebiete gelten, sollen nach telefonischer Anmeldung einen Arzt aufsuchen, falls innerhalb von 14 Tagen nach der Rückreise Symptome wie Fieber, Husten oder Atemnot auftreten. Wichtig ist dabei, den Arzt über die Reise in Kenntnis zu setzen.Wer mit Menschen mit Vorerkrankungen arbeitet (Krankenhaus, Altenpflege etc.), sollte in jedem Fall seinen Betriebsarzt informieren. Und für alle gilt: tägliche Selbstkontrolle auf Krankheitszeichen.
Wie kann man sich selbst im Voraus vor einer Infektion schützen?
Die Vorkehrungen, die jeder selbst treffen kann, um einer potenziellen Ansteckung mit dem Coronavirus entgegenzuwirken, unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von der Vorbeugung bei Grippe. Folgende Vorkehrungen empfiehlt das Robert-Koch-Institut:
- Auf eine ausreichende Handhygiene achten: Mindestens 20 Sekunden lang sollten dabei Handflächen, Handrücken und die Zwischenräume der Finger mit Seife gewaschen werden. Danach solle man die Hände sorgfältig abtrocknen.
- Richtig Niesen und Husten: Nicht in die Hand niesen, sondern in die Armbeuge oder in ein Taschentuch. Taschentücher sollten danach sofort im Müll entsorgt werden. Beim Niesen sollte mindestens ein Meter Abstand von anderen Personen eingehalten werden. Zusätzlich solle man sich so gut wie möglich von ihnen wegdrehen und danach gründlich die Hände waschen.
- Sich nicht ins Gesicht fassen: Augen, Nase und Mund sollten nicht mit den Händen berührt werden. Sozialkontakte einstellen, Körperkontakt reduzieren oder vermeiden, Abstand zu Erkrankten halten (ca. 1 bis 2 Meter) Menschen, die Atemwegssymptome haben, sollten generell zu Hause bleiben.
Ist ein Test bei Personen ohne Krankheitszeichen sinnvoll?
Laut RKI ist eine Labordiagnose nur dann sinnvoll, wenn Krankheitszeichen vorhanden sind. “Wenn man gesund ist, sagt ein Test auf COVID-19 nichts darüber aus, ob man krank werden kann. Zudem würden damit die Testkapazitäten unnötig belastet.”, so das Robert-Koch-Institut. Die Kosten für den Test werden ohne Verdacht nicht von den Krankenkassen übernommen.
Die Hotlines und die aktuelle Zahl der bestätigten Fälle der Landkreise im Überblick:
Landkreis Oberallgäu:
08321 612 100
37 bestätigte Fälle (inklusive Stadt Kempten)
Landkreis Unterallgäu:
08261 995 406
23 bestätigte Fälle
Landkreis Ostallgäu:
08342 911 623
31 bestätigte Fälle (Inklusive Stadt Kaufbeuren)
Landkreis Lindau:
08382 270-248 oder E-mail an coronavirus@landkreis-lindau.de
21 bestätigte Fälle
Stadt Memmingen:
08331 850-970
18 bestätigte Fälle
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