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Protest des Freundeskreises Riedbergerhorn heute vor dem Landratsamt in Sonthofen
(Bildquelle: Freundeskreis Riedbergerhorn)
 
Allgäu
Donnerstag, 9. November 2017

Politik macht Weg für Allgäuer Skischaukel frei

Der Bayerische Landtag hat am Donnerstag in München mit Stimmen der CSU und Freien Wähler den Weg für einen Skigebietszusammenschluss zwischen Balderschwang und Obermaiselstein freigemacht. Damit kann für die Verbindung der Skigebiete Riedbergerhorn und Grasgehren ein Bauantrag eingereicht werden. Dies könnte schon in den kommenden Wochen der Fall sein, womit dann das Landratsamt Oberallgäu als Entscheidungsbehörde ins Spiel kommt. Die Behörde in Sonthofen muss unter anderem eine Umweltverträglichkeitsprüfung als Untere Naturschutzbehörde durchführen. Allerdings muss auch das Kabinett noch einmal abstimmen. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer will noch einen runden Tisch mit Befürwortern und Gegnern abhalten.

Bayerns Heimatminister Markus Söder (CSU) gab zu Bedenken, dass der Alpenraum „kein Museum“ darstelle, an dem sich nichts verändern dürfe. Natürlich müsse dies mit Sorgfalt geschehen und genau diese habe man walten lassen. Auch der Allgäuer Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Tourismusverbands Allgäu/Bayerisch-Schwaben hatte dies zuvor ähnlich bezeichnet. Während Bernhard Pohl von den Freien Wählern den Parteikollegen der CSU beipflichtete, gab es Widerstand von SPD und Grünen.

Als „Schwachsinn“ bezeichnete Martin Stümpfing (Grüne) die Pläne der beiden Oberallgäuer Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein, die „Skischaukel“ verwirklichen zu wollen. Dafür setzten die Kommunen den Alpenplan aufs Spiel, so der Vorwurf. Holetschek sagte später, dass nur weil etwas vor 45 Jahren beschlossen worden sei, dies nicht für alle Ewigkeit in Stein gemeißelt sein dürfe. Man müsse auch mit der Zeit gehen und die Stellschrauben anpassen können. Zudem meinte der Allgäuer Tourismusverbandschef, dass das Riedbergerhorn längst du Skitourengeher erschlossen sei und kritisierte von Brunn, dass er bei diesem Thema mitsprechen wolle, obwohl er nicht einmal persönlich vor Ort gewesen sei. Von Brunn hatte dies später korrigiert, dass er sich sehr wohl vor Ort ein umfassendes Bild vom Riedbergerhorn und den geplanten Maßnahmen gemacht habe.

Von Seiten des Landtags heißt es: „Alpenplan Blatt 1 des LEP wird dahingehend geändert, dass die Fläche in der Zone C im Alpenplan, die für das Vorhaben am Riedberger Horn (Bergbahn und Skipiste) erforderlich ist (ca. 80 ha), künftig der Zone B im Alpenplan zugeordnet wird. Gleichzeitig  werden  naturschutzfachlich wertvolle Flächen am  Bleicherhorn sowie am Hochschelpe mit einer Gesamtfläche von rund 304 ha, die sich in der Zone B befinden, künftig der Zone C zugeordnet.“

Der Ball zur Erteilung der endgültigen Baugenehmigung liege jetzt beim Landratsamt Oberallgäu und seinem Landrat Anton Klotz, meinte Organisator und Sprecher des „Freundeskreises Riedbergerhorn“ Martin Simon. „Wir erwarten von Landrat Klotz, dass er nach Recht und Gesetz entscheidet“ so Simon. Vor allem die Belange des Artenschutzes und die Georisiken seien dabei intensiv zu berücksichtigen, heißt es von Seiten des "Freundeskreises".

Dass der "Freundeskreis" die Entscheidungen des Landratsamtes Oberallgäu genau beobachten werde, machte er im Rahmen einer kurzfristig organisierten Mahnwache am heutigen Donnerstag deutlich. Mitglieder des „Freundeskreises Riedbergerhorn“ forderten keine Baugenehmigung für die Liftverbindung zu erteilen.

Die Bürger vor Ort in den beiden Gemeinden haben mit großer Mehrheit bei Bürgerbegehren für die Verwirklichung der Liftpläne gestimmt. Sie befürchten ohne die "Skischaukel" abgehängt beim Tourismus abgehängt zu werden. Außerdem pochen sie darauf, dass ihre Talstation dort anfängt, wo bei anderen die Gipfelstation stehe. Damit wollen sie die Schneesicherheit und auch die Zukunftssicherheit des Lifts in den kommenden Jahren unterstreichen.


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riedbergerhorn politik alpenplan skischaukel


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