Moderator: Isabelle Tausend
Sendung: Der AllgäuHIT-Kaffeeklatsch
mit Isabelle Tausend
 
 
Die allgäuer Wiesen sind zwar grün, das Gras wächst aber viel zu wenig
(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Allgäu - Nesselwang
Montag, 10. August 2015

Dürreperiode bringt Allgäuer Landwirten große Probleme

Die anhaltende Niederschlagsarmut hat für viele Landwirte im Allgäu verheerende Folgen. So wirkt sich die bereits seit einigen Wochen anhaltende Trockenheit unter anderem auch auf den Milchpreis aus. Denn dadurch, dass auf den Wiesen und Weiden im Allgäu zu wenig Gras wächst, müssen zahlreiche Bauern bereits jetzt auf ihre Futterreserven zurückgreifen.

Für die Landwirte bringt das gleich mehrere Probleme mit sich, erklärt Edmund Bayrhof, Obmann des Bauernverbandes in Nesselwang:

Das ist eine schwierige Situation, es gibt auf jeden Fall weniger Futter. Ein Schnitt fällt, so wie es aussieht, schon mal total aus. Das Problem ist vor allem, nach dem letzten Schnitt kann man keine Gülle mehr ausbringen weil es einfach zu heiss ist, es verbrennt der Boden. Das heisst, dass bis zum nächsten Schnitt auch nicht viel nachwächst. Wenn es nicht bald ausgiebig regnet, dann wird es richtig schwierig, dann müssen viele jetzt schon mit dem Winterfutter anfangen weil sie ja auch kein Gras mehr holen können. Für den Winter ist also Futterknappheit schon mal vorprogrammiert.

In normalen Sommern mähen die allgäuer Landwirte immerhin vier bis fünf mal das Gras auf den Feldern. Die ersten beiden, so Bayrhof, seien noch durchschnittlich ausgefallen, doch bereits beim dritten Schnitt war der anhaltende Wassermangel deutlich spürbar. Sollten die kommenden Wochen keine ausreichenden Regenfälle bringen und die Landwirte weiterhin gezwungen sein ihre Reserven zu nutzen, sind weitere Folgen bereits absehbar:

Entweder muss man recht teuer dazu kaufen weil es ja überall wenig ist derzeit, die Situation ist auch in anderen Ländern nicht anders. Oder man muss den Viehbestand reduzieren, dann gibt es aber auch weniger Milch und weniger Einnahmen, der Milchpreis geht dann auch automatisch hoch.

Die aktuelle Situation könnte für manche Landwirte im Allgäu sogar auch zu existenziellen Problemen führen, sagt Bayhof. Denn gerade junge Bauern oder die, die erst vor kurzem gebaut haben, fahren bereits jetzt an ihrem jeweiligen Limit. Damit nicht genug, aufgrund des Wassermangels sind auch die beliebten Viehscheid im Allgäu in Gefahr:

Ob die Viehscheid Termine dieses Jahr noch alle stimmen, da bin ich gespannt. Oder es kommt nur noch die Hälfte vom Vieh runter weil man die anderen vorher schon holen muss. Kein Wasser und kein Futter, das kann keiner kompensieren. Das Gras wächst ja derzeit nicht, es bildet sich ja sogar auch noch zurück. Es ist ein Teufelskreis.

Sollte sich die Situation innerhalb der nächsten Wochen nicht erheblich verbessern, wird die Viehscheid in manchen Orten im Allgäu also etwas kleiner ausfallen. Dies wiederum wäre für die betroffenen Gemeinden eine weitere negative Auswirkung, schliesslich zählen die Viehscheid in der Region zu den größten Attraktionen im Jahreskalender.


Der Radio-Programmbeitrag zum Nachhören:



Tags:
Landwirtschaft Wassermangel Gras Bauernverband Weiden


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