Milchdialog: Marktstellung der Bauern verbessern!
Die am Milchdialog teilnehmenden Verbände und Organisationen haben sich Anfang Januar intensiv über die zahlreichen Forderungen, Ideen und Vorschläge, die im Zuge der Aktionen der Bäuerinnen und Bauern präsentiert wurden, ausgetauscht und in Folge die Positionierung des Milchdialogs vom 10. Dezember weiter konkretisiert und vertieft. „In unseren Forderungen geht es vor allem um Marktstellung, Marktstellung und noch mal Marktstellung,“ erklären die Teilnehmer des Milchdialogs.
„Die Marktstellung der Erzeuger zu verbessern, ist der Schlüssel dafür, um mittel- und langfristig Erzeugerpreise zu erhalten, die eine angemessene Entlohnung für die hergestellten Lebensmittel und eine zukunftsfähige Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe zulassen.“ Die Teilnehmer des Milchdialogs führen weiter aus: „Solange die Erzeuger vom guten Willen ihrer Marktpartner abhängig sind und nicht als Marktpartner auf Augenhöhe Einfluss auf ihren Markt nehmen können, wird sich für die Erzeuger nichts ändern.
Es ist ein Irrsinn, welchen Aufwand wir Bäuerinnen und Bauern treiben müssen, um mit unseren Anliegen überhaupt Gehör zu finden. Wir wollen eine angemessene Entlohnung ganz selbstverständlich über den Markt erwirtschaften können, wir wollen die Luft haben, unsere Betriebe weiterentwickeln zu können und wollen dafür nicht bei den anderen Teilnehmern der Wertschöpfungskette betteln gehen müssen. Wir sind bereit, uns für unseren Markt selbst zu engagieren.“
„Der Vorsitzende des Milchindustrie-Verbands MIV Peter Stahl hat im Rahmen des Milchpolitischen Frühschoppens erst vergangene Woche einer Erzeuger-Preiserhöhung für „morgen und übermorgen“ eine klare Absage erteilt. Damit wird einmal mehr deutlich, dass es innerhalb der Molkerei-Branche keinerlei Vereinbarungen geben wird, die den Erzeugern freiwillig mehr Wertschöpfung ermöglichen.“ Die Teilnehmer des Milchdialogs stellen dazu fest: „Es ist ganz klar: Der Markt muss eine Preiserhöhung ermöglichen. Die Bäuerinnen und Bauern müssen darauf marktwirksam Einfluss nehmen können und vor allem auch darauf, dass Preiserhöhungen entsprechend ausgezahlt werden.“
Mit dem Hinweis auf einen Selbstversorgungsgrad von 117% in der EU und der damit verbundenen Milchgruppe Notwendigkeit Standardprodukte in Drittländer zu exportieren, hat der Vorsitzende des Milchindustrieverbands auch bestätigt, dass es nicht reicht, nur den Lebensmitteleinzelhandel oder nationale Lösungen auf Branchenebene in den Blick zu nehmen, wenn es um eine höhere Wertschöpfung für die Erzeuger geht. Mittel- und langfristige Lösungen müssen vielmehr auf EU-Ebene ansetzen. „In unserem Positionspapier, auf das wir uns Anfang Januar verständigt haben, haben wir das bereits berücksichtigt.
Wir brauchen auf längere Sicht für die gesamte Milchmenge eine höhere Wertschöpfung, nicht nur für die 37% der Milch, die über den Handel vermarktet werden und nicht nur für die Konsummilch, bei der zumindest interessierte Verbraucher eine bewusste Kaufentscheidung treffen“, betonen die Milchdialog-Teilnehmer.
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