Planfeststellung für die Ausbaustrecke München - Lindau läuft an
Großen Anklang bei den Bürgern entlang der Ausbaustrecke München – Memmingen – Lindau hat eine besondere Form der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung gefunden. Fachplaner der Deutschen Bahn AG haben in 13 Veranstaltungen vor Ort den Dialog mit den Bürgern gesucht. Mehr als 3000 Menschen nutzten die Gelegenheit, noch vor dem förmlichen Genehmigungsverfahren sich im Detail über die Planungen zu informieren.
Im Gespräch mit den DB-Mitarbeitern konnten Anregungen und Anliegen unmittelbar abgeben und diskutiert werden. „Wir freuen uns sehr, dass die vielen Veranstaltungen vor Ort solchen Anklang gefunden haben“, sagt Matthias Neumaier, technischer Projektleiter für die 150 Kilometer lange Ausbaustrecke. Die Elektrifizierung und der bogenschnelle Ausbau auf eine Streckengeschwindigkeit von bis zu 160 Stundenkilometer kommen vor allem dem Fernverkehr zwischen Zürich und München zu Gute. Die Reisezeit soll künftig deutlich unter vier Stunden liegen. Aber auch regionale Reiseketten im Allgäu können durch bessere Angebote beschleunigt werden.
„Es war für viele auch wichtig zu erfahren, weshalb wir davon ausgehen, dass die Prognosewerte von bis zu 18 Güterzügen täglich im Allgäu nicht erreicht werden“, gibt Armin Franzke, Bauherrenvertreter der DB Netz AG, ein Bespiel häufig wiederkehrender Fragen. „Die Strecke dient heute fast ausschließlich dem Personenverkehr. Weil eben kein Kapazitätsausbau stattfindet, wird das auch so bleiben“, sagt der DB-Verkehrsexperte.
Rund 110 Bürger wandten sich in schriftlichen Anfragen an die Bahn, hier zumeist mit konkreten Themen zur Bautechnik und Bauausführung vor Ort. „Wir haben diese teilweise sehr detaillierten Anregungen in unseren Planfeststellungsunterlagen gewürdigt und auch Spielräume geprüft. Derzeit sind wir dabei, diese Unterlagen beim Eisenbahnbundesamt einzureichen“, sagt Projektleiter Neumaier. Das Ausbauprojekt ist in 21 Planfeststellungsabschnitte unterteilt, weswegen ein gestaffeltes Vorgehen und eine flexible Bearbeitung möglich ist. „Zum ersten Mal gab es in dieser Ausführlichkeit eine frühe Öffentlichkeitsbeteiligung vor dem eigentlichen Planfeststellungsverfahren. Wir haben berechtigte Hoffnung, dass die Bürger die Chance genutzt haben, lieber rechtzeitig mit uns zu reden, als später gegen uns zu klagen“, sagt Alfred Schmitt, Leiter für Großprojekte in Bayern der DB Netz AG.
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