Konjunkturumfrage der IHK-Schwaben fürs Frühjahr 2015
Die Stimmung in der regionalen Wirtschaft ist überwiegend gut, der Konjunkturmotor läuft rund. Die aktuelle Entwicklung steht aber auf wackligen Beinen.
Trotz verschiedener Risiken wie die anhaltenden Probleme im Euroraum und internationale Krisen bleibt die Stimmung in der regionalen Wirtschaft gut. Dazu tragen auch niedrige Zinsen, eine günstiger Außenwert des Euro und augenblicklich niedrige Rohstoff- und Energiepreise bei. „Dieses Konjunkturprogramm nehmen wir für Deutschland gerne an und es hilft uns in einer guten Position noch weiter. Allerdings ist diese Situation nicht unbedingt beruhigend. Dass dieser Wachstumskurs auf nicht allzu stabilen Beinen steht, verdeutlicht nicht nur die schwache Investitionsquote sondern auch vermehrt kritische Stimmen aus den Bereichen Handel und Transportwirtschaft. Diese Einschätzung spiegelt sich auch in kritischeren Erwartungen im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Ertragssituation der Unternehmen wieder“, so Dr. Andreas Kopton, Präsident der Industrie- und Handelskammer Schwaben.
Ein Blick in die Branchen:
Industrie: Schwäbische Industrie blickt optimistisch in die Zukunft
Die Zahl der Unternehmen, die von steigenden Aufträgen berichten hat sich seit der Jahreswende wieder erhöht. Das gute Auftragsvolumen schlägt sich allerdings wenig auf die Kapazitätsauslastung durch. Fast ein Fünftel der Unternehmen beklagen nicht ausreichend ausgelastet zu sein. Für die nächsten Monate erwartet die Industrie eine durchweg positive Entwicklung, allerdings passen sie ihre Investitionstätigkeit nicht an die guten Geschäftserwartungen an.
Unternehmensbezogene Dienstleistungen: Dienstleister sind zuversichtlich und ihre steigern Investitionen
Die unternehmensbezogenen Dienstleister sind recht optimistisch, über die Hälfte beurteilen die Geschäftslage mit gut. Leichte Umsatzrückgänge gerade aus dem Ausland und daraus resultierende Dämpfungseffekte bei der Kapazitätsauslastung wirken sich noch nicht auf die Ertragslage aus. Die Aussichten für die Geschäftslage und Umsatzentwicklung sind besser als noch zur Jahreswende. Erfreulicherweise überträgt sich das auch auf die Investitionen.
Baugewerbe: Trotz guter Auftragslage noch Kapazitäten frei
Nach einem weiteren milden Winter und anhaltender hoher Bautätigkeit ist die Stimmung im Bau gut. Die Zahl der Unternehmen, deren Aufträge zugenommen haben, ist im Vergleich zur Jahreswende gestiegen. Dennoch meldet ein Viertel der Unternehmen, dass ihre Auftragsbestände unter dem saisonal üblichen Niveau liegen und auch die vorhanden Kapazitäten wurden vermehrt nicht voll ausgelastet. Auch beim Blick in die Zukunft gibt es wieder vermehrt positive Stimmen bei jedoch anhaltender Zurückhaltung bei den Investitions- und Beschäftigungsplänen.
Transportgewerbe: Steigende Kosten drücken die Erträge
Die Stimmung im Verkehrsgewerbe ist durchwachsen. 30 Prozent der Unternehmen sprechen von gesunkenen Umsätzen. Das spiegelt sich auch in der Kapazitätsauslastung wieder. Zusätzlich wirken sich gestiegene Kosten, insbesondere im Personalbereich auf die Erträge aus. Steigende Kosten werden sich aber auch zukünftig auf die Ertragslage auswirken so dass die Unternehmen bei Investitionen und Beschäftigungsplänen recht zurückhaltend sind.
Großhandel: Gedämpfte Stimmung im Großhandel
Die aktuelle Stimmung im Großhandel ist zwar zufriedenstellend aber die Umsätze haben sich in den letzten Monaten nicht gut entwickelt. Die gestiegene Kostenentwicklung macht sich bemerkbar und kann nicht durch Preissteigerungen aufgefangen werden. Die Ertragslage hat sich verschlechtert. Beim Blick in die Zukunft wird eine gewisse Verunsicherung der Unternehmen deutlich. Bei weiter steigenden Kosten gehen die Investitionen zurück.
Einzelhandel: Schwache Entwicklungen der Einzelhandelsumsätze
Die aktuelle Umsatzsituation bereitet dem Einzelhandel in Schwaben Probleme. 40 Prozent der Unternehmen sprechen von gesunkenen Umsätzen. Laut drei Viertel der Unternehmen wird die Umsatzentwicklung wesentlich von der Nachfrage beeinflusst. Für die nächsten Monate zeichnet sich eine leichte Stabilisierung der Umsätze ab. Die Unternehmen werden die gestiegenen Kosten vermehrt an die Preise weitergeben und diese erhöhen.
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