Immer wieder wird Weltkriegsmunition im Allgäu gefunden
In Sonthofen kam es innerhalb einer Woche zweimal zum Fund von Weltkriegsmunition – einmal im Mühlbach und einmal im Bereich der Hinanger Wasserfälle. AllgäuHIT hat mit Polizeisprecher Holger Stabik über die Funde gesprochen.
Wie Holger Stabik von der Allgäuer Polizei erzählt, kommt es im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West im Schnitt zu zwei Munitionsfunden pro Monat. Die Hinterlassenschaften aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs tauchen an den unterschiedlichsten Stellen auf – an Bachläufen, in Wäldern, Wiesen oder Feldern. Dass es nun innerhalb kurzer Zeit in Stadtgebiet Sonthofen gleich zu zwei Funden kam, dürfte Zufall sein.
Darüber, was die Soldaten damals an diesen Orten gemacht haben und warum die Munition dort zurückgelassen wurde, könne man nur spekulieren, so Stabik Schließlich sei es im Bereich um Sonthofen eigentlich nicht mehr zu Kriegshandlungen gekommen. Der Fund an den Hinanger Wasserfällen war eine amerikanische Granate – die US-Soldaten kamen jedoch erst nach Kriegsende in die Gegend, zunächst war das Oberallgäu von französischen Streitkräften besetzt. Eventuell stammten die Funde also von Manövern oder Übungen.
Auf die Frage, wie man denn Munitionsteile erkennen könne antwortet Stabik, das sei allgemein schwer zu sagen. Die Munition sei in unterschiedlichem Zustand. Da die meisten Teile aus Metall sind, könne man sie oftmals daran erkennen, dass sie verrostet sind. Er warnt jedoch, dass moderne Munition, die beispielsweise von Jägern oder anderen Schützen zurückgelassen werde, eine Plastikummantelung hat und deshalb nicht gleich als solche zu erkennen sei.
Wer einen solchen verdächtigen Gegenstand findet, soll so schnell wie möglich den Bereich des Fundes verlassen und die Polizei alarmieren. Auf keinen Fall dürfe man die Teile in die Hand nehmen oder gar mitnehmen, da immer die Gefahr besteht, dass sie noch „scharf“ sind und explodieren können. Wenn möglich, solle man den Bereich kennzeichnen, beispielsweise mit Stöcken.
Die Polizei schicke dann zunächst einen Streifenwagen, der sich einen ersten Überblick von der Situation verschafft, so der Polizeisprecher. Dann werde im Normalfall ein Experte für Kampfmittelbeseitigung hinzugezogen. In Bayern sind dies Experten des Landeskriminalamtes. Diese könnten dann feststellen, ob die Funde gefahrlos beseitigt werden können oder ob sie, wie kürzlich in Sonthofen, kontrolliert gesprengt werden müssen.
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