Handwerkskammer Schwaben: "Gaspreisbremse kommt zu spät"
Das Entlastungskonzept der Gaspreiskommission komme für das Handwerk zu spät, sagt HWK-Präsident Hans-Peter Rauch. "Die Betriebe brauchen Hilfen und zwar sofort."
Die Expertenkommission „Erdgas und Wärme“ hat ihren Zwischenbericht vorgelegt. Doch die vorgeschlagenen Maßnahmen kommen zu spät. Die hohen Energiepreise drücken die Handwerksbetriebe in Schwaben an die Wand. Rund 50% der schwäbischen Handwerksunternehmen haben einen sehr hohen Energiebedarf und spüren die hohen Energiekosten (Strom, Gas, Treibstoff) unmittelbar. „Viele Betriebe können diese Preise nicht mehr stemmen und brauchen die Hilfen jetzt sofort!“, fordert HWK-Präsident Hans-Peter Rauch. Der von der Gaskommission vorgelegte Bericht für eine Gaspreisbremse gehe zwar grundsätzlich in die richtige Richtung. Doch die Einmalzahlung an die Unternehmen sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein und werde keinesfalls ausreichen, um die Firmen in ihrer Existenz zu sichern. „Der Gaspreisdeckel muss im Januar 2023 bereits greifen, sonst kommt er einfach zu spät“, fordert Rauch. Was hat die Politik dazu gelernt? Werden jetzt die gleichen Fehler gemacht, wie zu Beginn der Pandemie?“
Betriebe müssen noch ein halbes Jahr auf Entlastung warten
Die Firmen sollen, so die Kommission, die Einmalzahlung im Dezember bekommen Dies soll den Betrieben helfen, die Zeit bis zum Start der eigentlichen Gaspreisbremse im März 2023 zu überbrücken. „Unsere Betriebe müssen jetzt noch fast ein halbes Jahr auf eine anhaltende Entlastung warten. Das ist viel zu lang und ich fürchte, dass einige Handwerksbetriebe dies nicht durchhalten“, ist Rauch in Sorge. „Jetzt brauchen wir schnelle Entscheidungen und mutiges Handeln, angesichts von einer durchschnittlichen Steigerung der Energiepreise um 62%. Wir dürfen keine Zeit mehr vertrödeln!“
Wo bleibt der Doppel-Wumms?
Daher fordert die HWK Schwaben: Die Bremse für die Gaspreise muss daher im Januar 2023 bereits greifen! „Und wo bleibt die Strompreisbremse? Wo ist der Doppel-Wumms? Was ist mit anderen Energieträgern, die sich auch dramatisch verteuert haben?“ fragt Rauch. Zusätzlich müsse die Bundesregierung die staatlichen Hilfsprogramme endlich auf das Handwerk ausrichten! „Fast acht Monate nach Kriegsbeginn in der Ukraine gibt es noch immer kein wirksames Auffangnetz für Handwerksbetriebe. Das muss die Ampelkoalition sofort ändern! Sonst drohen viele Betriebe unter dem Druck der hohen Preise für Gas und Strom unwiederbringlich verlorenzugehen“, macht Rauch die Lage deutlich.
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