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Arbeitslosenquote - Mehrjähriger Vergleich
(Bildquelle: Reinhold Huber/Agentur für Arbeit Memmingen-Kempten)
 
Allgäu
Donnerstag, 2. November 2017

Goldener Oktober im Arbeitsmarkt 2017

Kraftvoll startete der Arbeitsmarkt in den Herbst. Ein starker Rückgang bei den arbeitslos gemeldeten Menschen gepaart mit einem hohen Bedarf an Arbeitskräften prägte die aktuellen Ergebnisse. „Der sprichwörtliche goldene Oktober spiegelte sich auch in der günstigen Entwicklung des Arbeitsmarktes im abgelaufenen Monat wider“, sagt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Seit Anfang der 90er Jahre waren nicht mehr so wenige Menschen im Allgäu arbeitslos gemeldet wie im zu Ende gegangenen Monat. Insbesondere bei Jüngeren ging die Arbeitslosigkeit im Lauf des Oktobers stark zurück. Markant ist auch der anhaltende Bedarf an weiteren Arbeitskräften in vielen Betrieben der Region.“ 

Im bayerischen Teil des Allgäus waren etwas mehr als 8.600 Frauen und Männer bei den Vermittlern der Agentur für Arbeit und in den sieben Jobcentern arbeitslos gemeldet. Die deutliche Verbesserung zeigte sich sowohl zum Vormonat wie auch zum Oktober des Vorjahres. Aktuell waren gut 600 bzw. 1.250 Kräfte weniger von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote ging auf 2,3 Prozent zurück, sie erreichte damit den niedrigsten Wert der letzten Jahre. Die Nachfrage von Betrieben nach weiteren Arbeitskräften blieb ungebrochen hoch. Im Oktober stellten sie insgesamt mehr als 7.600 Stellen zur Verfügung.

Merklicher Rückgang bei arbeitslosen Menschen

Bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den Jobcentern waren aktuell gut 600 Frauen und Männer weniger arbeitslos gemeldet als im Monat zuvor. Noch deutlicher fällt der Abstand im Vergleich zum Oktober des Vorjahres aus. Seinerzeit waren 1.250 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen. Besonders ins Auge fällt der Rückgang bei Jüngeren unter 25 Jahre. Die Vermittler hatten im Vergleich zum September in dieser Altersgruppe 300 Menschen weniger zu betreuen. Viele besuchen ab Herbst eine weiterführende Schule, starteten in ein Studium oder nahmen eine neue Beschäftigung auf.

Auch insgesamt herrschte auf Seiten der arbeitslosen Menschen im Oktober ein reges Kommen und Gehen. So sprachen knapp 1.470 Frauen und Männer nach einer Erwerbstätigkeit neu bei den Vermittlern in der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern vor. Im selben Zeitraum begannen 1.260 arbeitslose Menschen eine neue Tätigkeit. Arbeitsaufnahmen erfolgten unter anderem in der Hotellerie/Gastronomie, in der gewerblich-technischen Produktion, im Handel sowie im Logistiksektor.

Arbeitskräfte bleiben gefragt

Im Oktober meldeten Betriebe gut 1.750 Stellen neu zur Besetzung, 280 mehr als im Monat zuvor. Die Auftragssituation in vielen Allgäuer Unternehmen ist ausgezeichnet, das zumindest signalisiert das weiter hohe Angebot von insgesamt mehr als 7.600 Arbeitsstellen. Unter den neu hereingegebenen Beschäftigungsmöglichkeiten bildeten Tätigkeiten im Bereich Lager/Logistik einen Schwerpunkt. Für Lagerfachkräfte kamen annähernd 200 zusätzliche Angebote zur Besetzung herein. Ebenfalls gut vertreten war der Produktionssektor mit Tätigkeiten im Maschinen- und Anlagenbau, in der Metallbearbeitung sowie im Bereich Elektrotechnik. Betriebe suchten für diese Bereiche mehr als 350 zusätzliche Kräfte. Das Reinigungsgewerbe bot eine ganze Reihe von Stellen in Teilzeit oder auch als Minijob zur Besetzung an. Anhaltend blieb die Nachfrage nach Köchen, Servicefachkräften und weiterem Hotelpersonal. Daneben suchten Einrichtungen der Altenpflege im stationären wie ambulanten Sektor neue Mitarbeiter. Dasselbe galt für Tätigkeiten in der Erziehung, Sozialpädagogik und Heilerziehungspflege.

Derzeit dauert es in manchen Branchen länger bis eine gemeldete Stelle besetzt werden kann. Die folgende Grafik zeigt, dass bei Betrachtung des gesamten Stellen- und Bewerberangebots rein rechnerisch auf eine Stelle lediglich etwas mehr als ein Mensch arbeitslos gemeldet ist (genau: 1,1). Im Baugewerbe, in der Informatik sowie in der Fertigung und Produktion von Gütern sind deutlich mehr Stellen als arbeitslose Bewerber um einen Arbeitsplatz verfügbar.

Regionale Entwicklungen im Jahresvergleich

Im Jahresvergleich zeigt der Blick auf die einzelnen Wirtschaftsräume im Allgäu in  allen Regionen einen günstigeren Arbeitsmarkt. Von Lindau über Sonthofen bis nach Kaufbeuren waren dieses Mal weniger Menschen ohne Beschäftigung als im Oktober des vergangenen Jahres. Entsprechend verbessert zeigten sich auch die Arbeitslosenquoten.

Bemerkenswert ist auch, dass nahezu alle Wirtschaftsräume im Allgäu bei der Arbeitslosenquote aktuell eine Zwei vor dem Komma aufweisen. Die Region Mindelheim erreichte mit einer Arbeitslosenquote von 1,8 Prozent auch im Oktober wieder den niedrigsten Wert im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Weiter auf gutem Weg ist der Wirtschaftsraum Kaufbeuren, der im Jahresvergleich gemeinsam mit Memmingen und Marktoberdorf bei der Arbeitslosenquote eine Verbesserung um 0,5 Prozentpunkte erzielte.

Verbesserungen in Arbeitslosenversicherung und sozialer Grundsicherung

Seit Einführung der sozialen Grundsicherung („Hartz IV“) werden arbeitslose Menschen von der Agentur für Arbeit und in den Jobcentern betreut. Sowohl der Vergleich mit dem Vormonat wie auch dem Oktober des vergangenen Jahres zeigt, dass derzeit bei den Vermittlern der Agentur für Arbeit wie auch in den Jobcentern weniger Menschen arbeitslos gemeldet sind (siehe Grafik auf der folgenden Seite). Die Agentur für Arbeit betreute im Oktober gut 300 arbeitslose Frauen und Männer weniger als vor Jahresfrist. Auf Seiten der Jobcenter fiel der Rückgang mit einem Minus von gut 950 arbeitslosen Kräften deutlich stärker ins Gewicht. Die sieben Jobcenter im Agenturbezirk waren aktuell für etwas mehr als 3.700 arbeitslose Frauen und Männer zuständig, bei der Arbeitsagentur waren es knapp 4.870 Menschen.

Der unterschiedlich starke Rückgang bei arbeitslosen Menschen hat auch damit zu tun, dass seit diesem Jahr sogenannte „Aufstocker“ nicht mehr von den Jobcentern, sondern von der Agentur für Arbeit betreut werden. Als Aufstocker werden Menschen geführt, die zusätzlich zum Arbeitslosengeld auch Hartz IV-Leistungen erhalten.

Im Übrigen gilt es für den Bereich der sozialen Grundsicherung zu berücksichtigen, dass ein erheblicher Teil nicht arbeitslos ist. Diese Menschen betreuen kleine Kinder, pflegen Angehörige oder befinden sich in einer Ausbildung, insbesondere auch in einer sprachlichen Qualifizierung.

Ausblick

In den kommenden Wochen hängt die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes auch von saisonalen und jahreszeitlichen Einflüssen ab. Dies gilt gerade im Bereich Tourismus sowie in Außenberufen. Insgesamt ist auch aufgrund der aktuell starken Nachfrage nach Arbeitskräften damit zu rechnen, dass die derzeit günstige Entwicklung des Arbeitsmarktes bis in den Spätherbst anhält. (PM)

 

 

 

 

 

 


Tags:
arbeitslosenquote arbeitsmarkt rückgang allgäu


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