FDP: Bildung in der Corona-Krise kein Lotteriespiel
Zu einem digitalen Neujahrsempfang luden die Freien Demokraten Schwaben in diesem Jahr. Festrednerin war die stellv. Bundesvorsitzende und Landesvorsitzende der FDP Hamburg, Katja Suding. Sie sprach zum Thema "Bildung in der Corona-Krise".
Von einer besonderen Veranstaltung unter besonderen Umständen sprach der Bezirksvorsitzende der FDP Schwaben Stephan Thomae MdB in seiner Begrüßung der über 60 Zuhörerinnen und Zuhörer und stellte damit natürlich auf die immer noch anhaltende Corona-Pandemie ab. Auch führte er mit deutlichen Worten in das Leitthema „Bildung in der Corona-Krise“ ein: „Der Grad an Bildung entscheidet über die Zukunft unseres Landes. Sie ist die einzige Ressource, die wir zur Verfügung haben“.
In die gleiche Kerbe schlug die Festrednerin des Abends, Frau Katja Suding MdB. In den letzten Monaten seien viele Dinge in die völlig falsche Richtung gelaufen. So habe die FDP-Fraktion im Bundestag anfangs den Lockdown unterstützt. Allerdings habe die FDP sehr schnell deutlich gemacht, dass in einer Zeit, in der die Schulen geschlossen werden, die Stunde der Bildungsministerin hätte kommen müssen. Suding war erstaunt, dass Frau Karliczek gerade in dieser Zeit komplett untergetaucht sei. „Wir erleben, dass es mit dem digitalen Unterricht nicht richtig funktioniert. Viele Landesregierungen wirken mit der Situation überfordert. Man vermisst eine Unterstützung von Bundesebene“, so die FDP-Politikerin.
Bereits 2016 wurde diesbezüglich der ersten Digitalpakt eingeführt. Dieser sollte es erlauben, dass Gelder vom Bund für die Digitalisierung der Schulen – welche ja landeshoheitlich verwaltet werden – verwendet werden kann. Damals schaffte es die FDP, gemeinsam mit den Grünen, den Entwurf der Bundesregierung - der lediglich die Unterstützung technischer Ausrüstung vorsah - zu erweitern. „Leider wurden bisher nicht einmal ein Zehntel der Bereitgestellten Mittel von den Ländern abgerufen. Die bürokratischen Hürden zur Beantragung der Gelder sind einfach zu hoch. Aus diesem Grund haben wir zu Beginn der Corona-Krise einen Digitalpakt 2.0 gefordert. Bislang leider erfolglos“, so die Hamburgerin. Suding betonte: „Eine reine Unterstützung der digitalen Infrastruktur bringt nichts, wenn nicht auch andere Rahmenbedingungen, wie etwa die Fortbildung von Lehrkräften, Datenschutz oder der technische Support mitgedacht werden.“
Auch nach einem Jahr Corona-Krise habe man dieselben Probleme, wie zu Anfang der Pandemie. Für die Kinder es „ein Lotteriespiel, ob sie mit dem Lernstoff vorankommen oder ob sie abgehängt werden“, stellte die stellv. Bundesvorsitzende fest und kritisierte abschließend: „Die Kinder müssen auf Unterricht verzichten, da es die Regierungen nicht geschafft haben, die vulnerable Gruppen ausreichend zu schützen. Schüler und Eltern, aber auch die Lehrkräfte brauchen verlässliche Perspektiven. Eine weitere Schließung der Schulen hätte fatale Nebenwirkungen.“
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