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(Bildquelle: AllgäuHIT)
 
Allgäu
Freitag, 11. September 2020
Ein Bericht von Christian Veit

DGB fordert: Minijobs abschaffen & Mindestlohn von 12€

"Arm trotz Arbeit" - das ist der Titel einer Pressemitteilung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Immer mehr Personen kommen demnach nicht mehr allein mit ihrem Lohn bzw. Gehalt über die Runden und benötigen eine Aufstockung vom Jobcenter. In einem exklusiven Interview erklärt der Pressesprecher des DGB, Ludwin Debong, die Hintergründe der Pressemitteilung und wie man dagegen vorgehen möchte.

Radio AllgäuHIT: Wie konnte es soweit kommen?
Ludwin Debong:
Ja gut, weil die Arbeitgeber immer mehr dazu übergegangen sind, Leute in Teilzeit anzustellen. Minijobs erhöhen und mehr Leiharbeiter einstellen. Diese atypischen Beschäftigungen, so werden sie genannt, führen zwar dazu, dass die Arbeitgeber mehr Flexibilität haben, aber auf der anderen Seite stellen wir dann auch fest, dass die Beschäftigten dann von diesem Einkommen allein nicht mehr leben können.

Radio AllgäuHIT: Welche Personen sind am meisten von diesem Phänomen betroffen?
Ludwin Debong:
Eigentlich Querbeet. Einzelhandel, Gastronomie nach wie vor, aber auch im Pflegebereich haben wir diese Auswüchse. Ich würde mal sagen, außer im Industriebereich überall. Vorwiegend eben im Dienstleistungssektor, da aber querfeldein

Radio AllgäuHIT: Wie will der DGB hier nun Abhilfe schaffen?
Ludwin Debong:
Wir fordern, dass wir diese Minijobber endlich abschaffen. Wir müssen wieder regelmäßige und ordentlich bezahlte Arbeit haben. Und spätestens jetzt müssen wir uns Gedanken darüber machen, dass der Niedriglohnsumpf, so nenne ich das jetzt einfach, trockengelegt wird. Der richtige Schritt wäre, wenn der Gesetzgeber endlich diesen Mindestlohn auf 12 Euro aufstockt.

Radio AllgäuHIT: Hier muss ich kurz einhaken. Sie sagen: "Die Minijobs abschaffen." Was passiert dann mit den Schülern und Studenten, die sich mit solchen Jobs Geld dazuverdienen?
Ludwin Debong:
Ja gut, die können das dann nach wie vor weiter machen. Die habe ich jetzt hier nicht gemeint. Ich habe hier insbesondere die Menschen gemeint, die normal arbeiten. Mit meiner Aussage waren keine Aushilfsjobs für Schülerinnen und Schüler oder Studentinnen und Studenten gemeint, um das noch einmal klar und deutlich zu sagen.

Radio AllgäuHIT: Wie schwierig ist es dann solche Forderungen bei der Politik durchzusetzen?
Ludwin Debong:
Es ist schwierig (lacht). Ich gebe ganz offen zu, dass ich diese Forderung bereits vor zehn Jahren aufgestellt habe und permanent wird sie wiederholt. Ich kann mich sogar noch an Zeiten erinnern, in der es gar keinen gesetzlichen Mindestlohn gab. Damals hatten noch alle geschrien, dass die Arbeiterjobs dann wegfallen würden und es der Untergang der Unternehmerschaft im Allgäu wäre. Das alles ist nicht der Fall und ich glaube fest, dass uns allen ein Mindestlohn, von mindestens 12 Euro, gut tun würde. Die Kaufkraft steigt. Die Menschen hätten mehr Geld. Es würde mehr Geld in die Renten- und Sozialversicherungen fließen. Das würde unser gesamtes System insgesamt einfach stärken.


Tags:
Minijob Mindestlohn DGB Allgäu Interview


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