Moderator: Isabelle Tausend
Sendung: Der AllgäuWECKER
mit Isabelle Tausend
 
 
Symbolfoto
(Bildquelle: IHK Schwaben)
 
Allgäu
Dienstag, 18. August 2020

Ausbildungsexperte mit Last-Minute-Bewerbungstipps

Die positive Nachricht vorne weg: Wer jetzt noch einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr sucht, hat gute Chancen. „Wir haben in Bayerisch-Schwaben nach wie vor mehrere hundert offene Stellen“, berichtet IHK-Ausbildungsexperte Wolfgang Haschner. Wo Interessenten Jobs finden, was bei der Ausbildung in Corona-Zeiten zu beachten ist und warum die Ausbildung trotz Krise Sinn macht – Antworten auf diese Fragen gibt es hier.

Wo können Interessenten offene Ausbildungsplätze finden?

Unter www.ihk-lehrstellenboerse.de finden Bewerber freie Ausbildungsplätze in ganz Deutschland. Sie können die Angebote nach Berufsgruppe und Beruf selektieren und gezielt in ihrer Region suchen. Derzeit sind in Bayerisch-Schwaben mehr als 500 Ausbildungsplätze für dieses Jahr in der Lehrstellenbörse zu finden. Jobsuchende können zudem ein Gesuch aufgeben, um von den Ausbildungsbetrieben gefunden zu werden. „Die IHK Schwaben hilft gezielt, damit Unternehmen und Bewerber zusammenfinden“, erklärt Wolfgang Haschner, Leiter des Fachbereichs Ausbildung bei der IHK Schwaben. Informationen zur Lehrstellenbörse gibt es unter schwaben.ihk.de, Nr. 75942.

 

In welchen Berufen stehen die Chancen in diesem Jahr besonders gut?

Nach wie vor gesucht werden vor allem Auszubildende in IT-Berufen oder in der Logistik. Auch im Handel gibt es noch viele offene Stellen. Selbst im kaufmännischen Bereich, in dem die Nachfrage der Bewerber traditionell besonders hoch ist, sind in diesem Jahr in einzelnen Regionen noch Ausbildungsplätze zu bekommen. „Es lohnt sich auf jeden Fall, auch in diesem Bereich nachzufragen oder gezielt in der Lehrstellenbörse zu suchen“, sagt Haschner. Das gilt auch für Gastronomie und Tourismus. Die Branche, die in den vergangenen Jahren unter einem massiven Bewerbermangel gelitten hat, hat die Corona-Krise besonders getroffen. Trotzdem haben sich zuletzt viele Betriebe gemeldet, die doch noch ausbilden wollen. „Wir bekommen immer wieder offene Stellen gemeldet“, sagt Haschner.

 

Macht es Sinn, sich im Urlaubsmonat August zu bewerben?

Auf jeden Fall. Wegen der Corona-Krise war der Ausbildungsmarkt zwischenzeitlich komplett zum Erliegen gekommen. Während des Lockdowns fanden in vielen Betrieben keine Einstellungen statt. „Jetzt ist ein großer Nachholbedarf zu spüren“, berichtet Haschner. Viele Firmen starten erst jetzt den Bewerbungsprozess. Andere, die bislang zurückhaltend waren, entscheiden kurzfristig, doch noch auszubilden. Auch die Ausbildungsprämie der Bundesregierung hat zusätzlich Schwung in den Markt gebracht. „Selbst in der Urlaubszeit lohnt es sich daher, aktiv zu werden“, so Haschner.

 

Was passiert, wenn ein Bewerber bis zum 1. September keine Stelle gefunden hat?

Der 1. September gilt zwar in vielen Unternehmen als offizieller Ausbildungsstart. „Aber auch bei einem späteren Einstiegstermin ist nichts verloren“, sagt Haschner. Bis zum 31. Dezember ist ein Einstieg in die Ausbildung möglich. „Wir rechnen gerade in diesem Jahr damit, dass sich bis zu diesem Termin viel tun wird.“

 

Wie sicher ist mein Ausbildungsplatz in der Corona-Krise?

„Eine Berufsausbildung bietet auch in Corona-Zeiten beste Perspektiven für eine spätere Karriere“, sagt der IHK-Ausbildungsexperte. Die Wirtschaft in Bayerisch-Schwaben ist weiterhin auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen, die Unternehmen stehen daher zu ihrer Verantwortung. Eine Umfrage des DIHK im Juni hatte ergeben, dass die Betriebe in Bayerisch-Schwaben trotz Lockdown und schweren konjunkturellen Einbrüchen an ihren Auszubildenden festgehalten haben. Im Vergleich zum Vorjahr kam es bei der Zahl der aufgelösten Ausbildungsverträge zu keiner signifikanten Veränderung.

 

Was passiert, falls im Herbst die Fallzahlen steigen? Wie gewährleistet der Ausbildungsbetrieb den Gesundheitsschutz?

Arbeitgeber haben eine Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter und sind verpflichtet, umgehend Maßnahmen zu deren Schutz zu ergreifen. Dementsprechend gelten derzeit strenge Hygiene- und Abstandsregeln in den Unternehmen – für die Auszubildenden genauso wie für jeden anderen Mitarbeiter. Sollten die Fallzahlen im Herbst tatsächlich weiter steigen, könnten diese Maßnahmen je nach Gefährdungslage wieder verschärft werden. Auch mobile Arbeitsplatz-Lösungen sind für Auszubildende denkbar.

 

Wie läuft der Berufsschulunterricht in Corona-Zeiten?

Die bayerische Staatsregierung plant, mit Beginn des Schuljahres 2020/2021 den Regelbetrieb mit Präsenzunterricht wieder aufzunehmen. Das gilt auch für Berufsschulen. Die Umsetzung dieses Ziels ist natürlich abhängig vom Infektionsgeschehen. Aktuelle Informationen dazu gibt es unter schwaben.ihk.de, Nr. 4735932.

 

Was können Unternehmen tun, die jetzt noch einen Auszubildenden suchen?

Unternehmen, die jetzt noch einen Auszubildenden suchen, können ebenfalls einen Blick in die IHK-Lehrstellenbörse werfen, wo zahlreiche potenzielle Nachwuchskräfte Gesuche aufgegeben haben. Außerdem bietet die IHK individuelle Beratungen und Hilfestellungen an. Ansprechpartner ist Udo Frick, Tel. 0821 3162-325, udo.frick@schwaben.ihk.de. „Manchmal macht es auch Sinn, den Blick zu weiten, und neue Zielgruppen ins Auge zu fassen“, rät Haschner. Gerade Menschen mit besonderem Förderbedarf oder mit Fluchthintergrund suchen häufig noch Stellen.

 

Welche staatliche Unterstützung erhalten Ausbildungsbetriebe?

Im Konjunkturpaket der Bundesregierung sind auch Unterstützungsleistungen für Ausbildungsbetriebe vorgesehen. So erhalten kleine und mittlere Unternehmen, die im Vergleich zum Vorjahr genauso viele oder sogar mehr Auszubildende einstellen, eine Prämie. Informationen zu der Ausbildungsprämie gibt es unter schwaben.ihk.de, Nr. 4815062. Hier finden Sie auch den Hinweis zu unserem Webinar am Dienstag, 25. August 2020, um 10 Uhr, bei dem die IHK Schwaben über die Beantragung der Prämie informiert.


Tags:
IHK Tipps Bewerbung Ausbildung


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