Allgäuer BRK gibt Tipps zu Erste Hilfe bei Strom-Unfällen
Ein Stromschlag kann schwerwiegende Folgen mit sich bringen, denn gerade in Kombination mit Wasser kann es für Menschen lebensgefährlich werden. Dabei muss es nicht mal ein Blitzschlag sein, auch vermeidlich leichtere Stromschläge können sehr gefährlich werden, erklärt Frank Schönmetzler, Leiter der Breitenausbildung bei dem BRK Kreisverband Oberallgäu.
„Die häufigsten Ursachen für Stromschläge steht in Kombination mit Feuchtigkeit oder Wasser“, weiß Frank Schönmetzler. „Bei der bekannten Szenerie mit dem laufenden Föhn, der in die Badewanne fällt, handelt es sich leider nicht um reine Fiktion. Es kann schon reichen, ein elektrisches Gerät mit nassen Händen zu bedienen. Ebenfalls sollten defekte Geräte und kaputte, sowie angenagte Kabel nicht unterschätzt werden, denn die meisten Unfälle mit Strom passieren im Haushalt. Am häufigsten betroffen sind Kinder unter sechs Jahren, sowie berufstätige Erwachsene. Stromschläge durch Blitze sind zwar äußert selten, enden aber in den meisten Fällen tödlich“, erklärt Schönmetzler.
Kommt es zum direkten Kontakt mit einer Stromquelle, verkrampfen die Muskeln und es entstehen sogenannte Strommarken. Dabei handelt es sich um Brandwunden, die an den Ein- und Austrittspunkten des Stroms entstehen. Ist die Stromstärke zu hoch, oder besteht der Kontakt zu lange, kann es unter Umständen zu Bewusstlosigkeit und Herz-Kreislauf-Stillstand kommen. Denn grundsätzlich gilt: Je länger ein menschlicher Körper mit der Stromquelle verbunden bleibt, desto schwerwiegender sind die gesundheitlichen Folgen.
„Vergessen Sie bei der Ersten Hilfe nicht die eigene Sicherheit. Unter keinen Umständen dürfen Sie ebenfalls in den Stromkreis gelangen. Kontaktieren Sie den Notruf und versuchen Sie den Stromkreis zu unterbrechen. Entweder, indem Sie die Sicherung ausschalten oder den Stecker ziehen. Sollte das nicht möglich sein, versuchen Sie die betroffene Person mit einem nicht leitenden Gegenstand (Decke, Holzstiel) von der Stromquelle wegzuziehen“, erklärt der Erste Hilfe Experte. „Behandeln Sie Brandwunden mit keimfreien Verbandsmaterial. Bei stärkeren Stromunfällen prüfen Sie die Atmung und bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage. Fangen Sie bei fehlender Atmung sofort mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung an und überbrücken Sie die Zeit bis der Rettungsdienst eintrifft. Bei Unfällen mit Starkstrom sollte eine Rettung ausschließlich durch Fachpersonal erfolgen“.
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