2,6% mehr Lohn für Allgäuer Bauarbeiter
Mehr Geld am Bau im Allgäu: Im Kreis Oberallgäu, Ostallgäu, Kaufbeuren und Kempten steigen die Löhne für Bauarbeiter um insgesamt 2,6 Prozent. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. Darüber
hinaus gibt es mit der November-Abrechnung eine steuerfreie „Corona-Prämie“ von
500 Euro. Azubis erhalten 250 Euro. In einer ersten Stufe waren die Löhne bereits im
Oktober um 0,5 Prozent gestiegen. Zum Jahreswechsel folgt ein Plus von 2,1 Prozent.
Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt das Bauhauptgewerbe im Landkreis
Ostallgäu aktuell 3.150 Menschen, im Oberallgäu sind derzeit 2.370 Menschen beschäftigt und in Kaufbeuren 740 sowie Kempten mit 470 Beschäftigten.
IG BAU-Bezirksvorsitzender Michael Jäger spricht von einem „Tarifabschluss, der
Perspektive bringt“. „In der Tarifrunde hatten die Arbeitgeber über Monate eine
Blockadehaltung an den Tag gelegt, die am Ende durchbrochen werden konnte“, so Jäger.
Der Präsident des Bundessozialgerichts hatte in dem Konflikt als Schlichter vermittelt.
Die IG BAU Schwaben appelliert nun an die Beschäftigten in der Region, einen Lohn-Check
zu machen. Neben der „Corona-Prämie“ im November sei das Plus von 0,5 Prozent bereits
mit der Oktober-Abrechnung fällig.
Anspruch auf die tarifliche Bezahlung haben
Gewerkschaftsmitglieder, deren Betrieb Mitglied im Arbeitgeberverband ist. Bei Problemen
oder Fragen können sich Beschäftigte an die IG BAU vor Ort wenden. Auch Auszubildende
sollen ihre Lohn-Abrechnung prüfen, rät die Gewerkschaft. Ihre Vergütungen steigen um
40 Euro im ersten, 30 Euro im zweiten und 20 Euro im dritten Jahr.
Carsten Burckhardt, Verhandlungsführer auf Gewerkschaftsseite, verweist zudem auf die
geplante Entschädigung der sogenannten Wegezeiten: „Die lange, meist unbezahlte
Fahrerei zur Baustelle wird bis zum Juni durch die Tarifpartner unter Beteiligung des
Schlichters weiter verhandelt. Dabei sollen Vorschläge für eine Entschädigung entstehen,
die sich nach konkreten Strecken und echten Fahrzeiten bemisst.“
Eine Umfrage im Auftrag der Gewerkschaft hatte ergeben, dass Baubeschäftigte für die
einfache Fahrt zu ihrem Einsatzort durchschnittlich 64 Kilometer zurücklegen. Zum
Vergleich: In der gesamten Wirtschaft sind lediglich fünf Prozent aller Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer mehr als 50 Kilometer täglich für den Weg zur Arbeit unterwegs.
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