„Europäischer Tag des Notrufs“ am 11. Februar
Ob Unfall oder medizinischer Notfall: Um schnellstmöglich Hilfe zu rufen, wählt man die Telefonnummer 112. Dies gilt allerdings nur für echte Notfälle. Bei nicht lebensbedrohlichen Beschwerden außerhalb der Sprechzeiten des Hausarztes ist der ärztliche Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigungen der richtige Ansprechpartner. Die Rettungsdienstexperten der Johanniter klären auf:
„Wenn eine lebensbedrohliche Situation eintritt, muss in jedem Fall die 112 gewählt werden. Dazu gehören neben schweren Unfällen zum Beispiel Vergiftungserscheinungen, Verdacht auf Herzinfarkt oder Schlaganfall, Kreislaufkollaps, schwere Atemnot oder starker Blutverlust“, erklärt Philipp Tschugg, Rettungsdienstexperte der Johanniter in Allgäu.
Bei akuten medizinischen Notfällen wird laut Tschugg in der Regel ein Rettungswagen losgeschickt, der mit professionellem Rettungsdienstpersonal besetzt ist. Leidet ein Patient zum Beispiel unter Atemnot oder starken Schmerzen oder ist er bewusstlos, wird in Deutschland durch die Rettungsleitstelle, die den Notruf entgegennimmt, automatisch ein Notarzt mitalarmiert.
Die 112 ist jedoch nur für echte Notfälle da. Bei sonstigen Beschwerden, die nicht lebensbedrohlich sind, die jedoch nicht bis zum nächsten Tag warten können, hilft außerhalb der Sprechzeiten des Hausarztes der ärztliche Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigungen. Das gilt zum Beispiel bei einer starken Erkältung, einer Magen-Darm-Grippe, bei Schüttelfrost oder hohem Fieber. Überall in Deutschland sind niedergelassene Ärzte im Einsatz, die Patienten in dringenden medizinischen Fällen ambulant behandeln – auch nachts, an Feiertagen und Wochenenden.
Auch für den ärztlichen Bereitschaftsdienst gilt deutschlandweit eine einheitliche Rufnummer – die 116 117. Auch diese Nummer funktioniert ohne Vorwahl, ist kostenlos und kann vom Festnetzanschluss wie vom Mobiltelefon aus gewählt werden.
Um im Ernstfall zu unterscheiden, ob es sich um eine lebensbedrohliche Situation handelt oder nicht und um richtig helfen zu können, raten die Johanniter, die eigenen Erste-HilfeKenntnisse regelmäßig aufzufrischen. „Im Zweifelsfall gilt jedoch: Lieber die 112 einmal zu oft wählen als einmal zu wenig“, resümiert Tschugg. (PM)
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