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Winterwetter lässt Arbeitslosenquote im Allgäu ansteigen - 3,7 Prozent
28.02.2013 - 10:01
Im Februar waren im Allgäu mehr Menschen arbeitslos als im Januar. Die Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen macht dafür vor allem das anhaltende Winterwetter verantwortlich.
Daneben meldete sich eine Reihe junger Menschen vorübergehend arbeitslos. Im Februar endeten Ausbildungsgänge mit einer Dauer von 3,5 Jahren und nicht alle Auszubildenden wurden vom bisherigen Betrieb übernommen. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,7 Prozent – heißt: über 12.700 Menschen sind arbeitslos gemeldet. Ihnen stehen nur etwas über 3.800 offene Stellen gegenüber. Die höchsten Arbeitslosenquoten haben Kaufbeuren, Kempten und Memmingen. Die niedrigsten das Unterallgäu, gefolgt vom Ost- und Oberallgäu.

Arbeitslosenquoten nach Regionen:
Landkreis Unterallgäu: 2,6 Prozent
Landkreis Ostallgäu: 3,2 Prozent
Landkreis Oberallgäu: 3,4 Prozent
Landkreis Lindau: 3,6 Prozent
GESAMTAGENTUR KEMPTEN-MEMMINGEN 3,7 Prozent
Stadt Memmingen, 4,4 Prozent
Stadt Kempten 5,3 Prozent
Stadt Kaufbeuren 6,7 Prozent

Originalbericht der Arbeitsagentur Kempten-Memmingen:
Im Februar waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen nochmals mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Monat zuvor. Das anhaltende Winterwetter verhinderte vielfach Arbeiten im Freien und führte erneut zu Arbeitslosmeldungen von Mitarbeitern aus Außenberufen. Daneben meldete sich eine Reihe junger Menschen vorübergehend arbeitslos. Im Februar endeten Ausbildungsgänge mit einer Dauer von 3,5 Jahren und nicht alle Auszubildenden wurden vom bisherigen Betrieb übernommen.

„Die eisigen Temperaturen hielten den Arbeitsmarkt im Allgäu auch im Februar weiter im Griff. Zusätzliche Kräfte aus dem Landschaftsbau sowie dem Baugewerbe meldeten sich neu bei den Vermittlern arbeitslos“, sagt Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. „Dennoch gehe ich davon aus, dass sich mit dem Start ins Frühjahr die Situation auf dem Arbeitsmarkt wieder entspannt. Gute Signale kommen vom Stellenmarkt, denn Arbeitgeber stellen wieder mehr neue Beschäftigungsmöglichkeiten zur Verfügung als in den letzten sechs Monaten.“

Im Februar erhöhte sich die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozent-punkte, sie lag bei 3,7 Prozent. Vor einem Jahr erreichte der Vergleichswert 3,4 Prozent. Aktuell waren 12.707 Frauen und Männer bei den Vermittlern der Arbeitsagentur und in den sieben Jobcentern gemeldet, 136 mehr als zum Jahresauftakt. Allein aus Forst, Landschaftspflege und Gartenbau sprachen mehr als 100 Kräfte neu bei den Vermittlern vor. Aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe waren es 200 Mitarbeiter, die sich neu meldeten. Insgesamt war auf Seiten der arbeitslosen Menschen im Februar einiges in Bewegung. Knapp 1.700 Frauen und Männer meldeten sich nach einer Erwerbstätigkeit neu bei den Vermittlern. Gleichzeitig konnten 1.200 Kräfte eine neue Stelle antreten und dadurch ihre Arbeitslosigkeit wieder beenden.

Stellenmarkt im Plus
Der Stellenmarkt zeigte sich im Februar deutlich lebhafter als in den letzten Monaten. Arbeitgeber meldeten 1.342 Stellen neu zur Besetzung, knapp 470 mehr als im Januar. Das bedeutete gleichzeitig den höchsten Neuzugang der letzten sechs Monate. In der industriell-gewerblichen Fertigung waren Kräfte für Tätigkeiten in Maschinenbau, Metallbearbeitung und Betriebstechnik gefragt. Allein 110 Beschäftigungsmöglichkeiten wurden in diesen Branchen neu angeboten. Der Energiesektor sowie die Elektrotechnik offerierten gut 100 zusätzliche Jobs, der Bereich Lager und Transport war mit 80 Stellen dabei. Hotellerie und Gastronomie suchten ebenfalls zahlreiche Kräfte, ebenso das Handwerk. Insgesamt waren für Vermittlungsbemühungen 3.846 Stellenangebote verfügbar, knapp 330 mehr als im Januar. Im Februar des vergangenen Jahres suchten Arbeitgeber noch intensiver nach Arbeitskräften, denn seinerzeit war das Stellenangebot um 20 Prozent größer.

Die Personengruppen
In den Wintermonaten sind mehr Männer als Frauen arbeitslos. Denn Außenberufe im Baugewerbe und artverwandte Tätigkeiten sind männlich dominiert. Während im Februar bei den Männern im Ergebnis ein Zuwachs um 180 Personen zu verzeichnen war, erfolgte bei den Frauen ein Rückgang um 44 Kräfte. Der Anteil männlicher Arbeitsloser erhöhte sich aktuell auf 54 Prozent. Schon zum Start ins Frühjahr geht dieser Anteil wieder zurück, da viele in ihre bisherige Tätigkeit zurückkehren.

Bei den Jüngeren unter 25 Jahren gab es ebenfalls eine Steigerung zu verzeichnen. Knapp 60 junge Menschen waren mehr gemeldet als im Januar. Im Februar endeten 3 1/2-jährige Ausbildungen und einige der jungen Menschen wurden vom bisherigen Arbeitgeber nicht übernommen. Aufgrund der aktuellen beruflichen Kenntnisse können die meisten bereits nach kurzer Zeit eine neue Beschäftigung aufnehmen.

Bei den Menschen im Alter von 50 und mehr Jahren fiel die Steigerung mit einem Plus von 30 Kräften relativ gering aus. Dennoch tun sich Menschen in dieser Altersgruppe schwer mit einem neuen Arbeitsplatz, denn knapp 37 Prozent aller Arbeitslosen zählen zur Generation 50-plus.

Kurzarbeit
Mit der Zahlung von Saison-Kurzarbeitergeld wird der Arbeitsmarkt in den Wintermonaten entlastet. Diese Leistung erhalten Arbeitnehmer in Betrieben des Baugewerbes in der Schlechtwetterzeit, wenn sie aus witterungsbedingten Gründen nicht arbeiten können. Dadurch werden Arbeitnehmer im Betrieb gehalten, drohende Arbeitslosigkeit wird verhindert. Im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur haben bis Februar 278 Betriebe für voraussichtlich 3.400 Beschäftigte Saison-Kurzarbeitergeld beantragt. Daten zu konkreten Leistungszahlungen sind erst mit zeitlicher Verzögerung verfügbar, da Arbeitgeber mehrere Wochen Zeit haben um ihre Abrechnungslisten einzureichen.

Die Regionen im Jahresvergleich
In allen Regionen des Agenturbezirks waren mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im Jahr zuvor. Den geringsten Zuwachs verzeichneten die Landkreise Unterallgäu und Ostallgäu mit einem kleinen Plus von jeweils 0,1 Prozentpunkten. Auch im Februar war der Landkreis Unterallgäu auch die einzige Region mit einer Zwei vor dem Komma bei der Arbeitslosenquote. Die höchste Zunahme hatte die Stadt Kaufbeuren mit einer Steigerung um 0,6 Prozentpunkte zu verkraften.

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung und in der sozialen Grundsicherung
Im Februar entwickelte sich die Arbeitslosigkeit in beiden Bereichen unterschiedlich. Bei den Jobcentern, die für arbeitslose Menschen in der sozialen Grundsicherung zuständig sind, waren weniger Frauen und Männer gemeldet als noch im Januar (Februar: 4.771, Januar: 4.830). Im Bereich der Agentur für Arbeit erhöhte sich die Zahl arbeitsloser Menschen nochmals. Jahreszeitliche Gründe waren hierfür ausschlaggebend, sie führten zu einem nochmaligen leichten Anstieg.

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