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(Bildquelle: IHK Schwaben)
 
Ostallgäu
Mittwoch, 19. Mai 2021

Corona-Krise spaltet die Wirtschaft im Ostallgäu und Kaufbeuren

Laut IHK-Konjunkturumfrage sind einige Branche bereits auf Erholungskurs, während das Reise- und Gastgewerbe weiter massiv leidet.

Die Corona-Krise setzt vielen Unternehmen im Landkreis Ostallgäu und in der Stadt Kaufbeuren nach wie vor zu. Die konjunkturelle Lage hat sich im Vergleich zum Herbst nur leicht verbessert. Der IHK-Konjunkturindex landet aktuell bei 113 Punkten und damit lediglich 3 Punkte über dem Wert der Vorumfrage im Herbst 2020. „Die Schere zwischen den einzelnen Branchen geht stärker auseinander als jemals zuvor in den vergangenen 20 Jahren“, sagt IHK-Vizepräsident Gerhard Schlichtherle. Während sich die Industrie und davon abhängige Branchen wie die unternehmensnahen Dienstleistungen gut entwickeln, ist die Lage im Reise- und Gastgewerbe sowie im Einzelhandel nach wie vor schwierig. „Die Unternehmen sind vom aktuellen Lockdown schwer getroffen und blicken pessimistisch in die Zukunft“, sagt Schlichtherle.

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage fällt quer durch alle Branchen im Landkreis Ostallgäu und in der Stadt Kaufbeuren etwas kritischer aus als im Herbst letzten Jahres. 39 Prozent der Unternehmen beurteilen die aktuelle Situation als gut, 25 Prozent äußern sich negativ. Das produzierende Gewerbe profitiert sowohl von der gestiegenen Inlandsnachfrage wie auch von einem Plus an Auslandsaufträgen. Der erneute Lockdown erschwert aber vielen anderen Branchen die Geschäftstätigkeit. Für die kommenden Monate blicken die Unternehmen verhalten positiv in die Zukunft. Über die Hälfte der Unternehmen rechnet mit einer gleichbleibend guten Geschäftslage, 28 Prozent erwarten eine Verbesserung. Die Einschätzungen zur Beschäftigtenentwicklung sind ebenfalls leicht positiv.

Auch der Handel im Allgäu leidet unter den ausbleibenden Touristen

Die Beurteilung der konjunkturellen Lage für das gesamte Allgäu (Landkreise Ostallgäu/Kaufbeuren, Oberallgäu/Kempten, Unterallgäu/Memmingen und Landkreis Lindau) ist geprägt von der schwierigen Situation im Tourismus: 29 Prozent der Unternehmen sprechen von einer schlechten Lage. 38 Prozent sind zufrieden. Wachstumsimpulse kamen zuletzt eher aus dem Ausland, bei der Inlandsnachfrage konnten die Allgäuer Unternehmen keine Steigerungen verzeichnen. Trotz vieler Unsicherheiten bezüglich der weiteren Einschränkungen sind die Unternehmen tendenziell optimistisch. 27 Prozent hoffen, dass sich die Geschäftslage in den nächsten Monaten verbessern wird. Die Umsatzprognosen für das Jahr 2021 sind getrübt. Ein Drittel der Unternehmen befürchtet einen Umsatzrückgang von mehr als 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresergebnis. Dabei spielt vor allem die schwierige Lage für das Reise- und Gastgewerbe im Allgäu eine große Rolle: 98 Prozent der Unternehmen sprechen von einer schlechten Geschäftslage. Das wirkt sich auch auf den Einzelhandel aus. Auch wenn manche Geschäfte öffnen dürfen, fehlen die Touristen als Kunden. 42 Prozent der Einzelhändler beklagen die schlechte Geschäftslage. Die Prognosen sind ungewiss und abhängig von den pandemiebedingten Einschränkungen. Im stationären Handel befürchtet man, Kunden dauerhaft an den Online-Handel verloren zu haben. Die Industrie konnte sich hingegen sehr gut erholen. 45 Prozent der Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage mit gut. Zusätzliche Aufträge kamen sowohl aus dem In- wie auch Ausland. Die Erwartungen sind recht zuversichtlich. 36 Prozent gehen davon aus, dass sich die Geschäftslage verbessern wird. Die gute Stimmung überträgt sich allerdings nur zum Teil auf die unternehmensnahen Dienstleistungsunternehmen. In dieser Branche sprechen nur 36 Prozent von einer guten Geschäftslage.

Ausbildungsmarkt ist in der Corona-Krise massiv unter Druck geraten

In der Corona-Krise ist der Ausbildungsmarkt in Bayerisch-Schwaben massiv unter Druck geraten. Die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im vergangenen Jahr schwabenweit um rund 10 Prozent zurückgegangen, im Landkreis Ostallgäu/Kaufbeuren war es ein Minus von 13,3 Prozent. Auch für das im September beginnende Ausbildungsjahr zeichnet sich ein Rückgang ab. Die gegenwärtigen Zahlen sind

allerdings nur Momentaufnahmen. Es ist davon auszugehen, dass aufgrund der derzeit unsicheren Lage zahlreiche Ausbildungsverhältnisse kurzfristig geschlossen werden und in den kommenden Monaten noch viel Dynamik in den Ausbildungsmarkt kommen wird.

Die bislang von den Unternehmen gemeldeten Ausbildungsplatzangebote liegen derzeit über dem Vorjahresniveau und geben für das im September beginnende Ausbildungsjahr Anlass zur Zuversicht. Während die Zahl der Ausbildungsbetriebe schwabenweit mit 4.800 zuletzt nahezu konstant geblieben ist, erweisen sich auf Bewerberseite coronabedingte Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Entwicklung als Hemmnis.

„Herausforderung wird es daher sein, potenzielle Bewerber, die aufgrund der Corona-Auflagen und Schulschließungen derzeit nur schwierig zu erreichen sind, für eine duale Ausbildung zu begeistern“, sagt Björn Athmer, Regionalgeschäftsführer der IHK Schwaben im Allgäu. Die IHK Schwaben bemüht sich mit digitalen Formaten, Kampagnen und gezielten Vermittlungsaktionen Bewerber und Unternehmen zusammenzubringen. In den Branchen, die vom Lockdown unmittelbar betroffen sind, wie Gastronomie oder Handel sind derzeit deutliche Rückgänge bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen zu verzeichnen. Auch im Bereich Lager/Logistik ist der Trend rückläufig. Dagegen sind die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden, in anderen

Branchen nach wie vor sehr gut, so z. B. in Digitalberufen.


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Corona Wirtschaft Allgäu Branche


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