Moderator: Bernd Krause
Sendung: AllgäuHIT-Drivetime
mit Bernd Krause
 
 
Die Agentur für Arbeit schaut aufgrund dieser Entwicklung optimistisch ins neue Jahr
(Bildquelle: AllgäuHIT | Christian Veit)
 
Kempten
Dienstag, 3. Januar 2023

Allgäu zeigt 2022 einen stabilen Arbeitsmarkt

Die Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen hat den Jahresrückblick veröffentlicht: Bis Juni gab es Rekordzahlen bei den gemeldeten Arbeitsstellen und eine niedrige Arbeitslosenquote. Ab Juni ist die Arbeitslosenquote durch die ukrainischen Geflüchteten angestiegen. Aufgrund des anhaltend hohen Fach- und Arbeitskräftebedarfs der Allgäuer Unternehmen spiegeln sich die wirtschaftlichen Krisen kaum in den Arbeitsmarktzahlen wider.

„2022 war ein Jahr neuer Krisen, deren Auswirkungen der Arbeitsmarkt des bayerischen Allgäus allerdings dank seiner Robustheit äußerst gut weggesteckt hat“, erklärt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen. Dass dies so ist, zeigen die Zahlen: die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erreichte mit 286.066 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten einen neuen Rekordwert, ebenso der durchschnittliche Bestand an offenen Arbeitsstellen mit 7.913 Stellen. Die durchschnittliche Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen ging mit 9.888 im Vergleich zu den beiden Vorjahren deutlich zurück und damit verbunden auch die durchschnittliche Arbeitslosenquote, die auf 2,5 Prozent sank (Vergleich 2021: 2,9 Prozent). Der Krieg, den Russland gegen die Ukraine Ende Februar 2022 begann, erreichte dabei die Region ganz direkt: seitdem sind einige tausend ukrainische Geflüchtete im bayerischen Allgäu aufgenommen worden. „Die erwerbsfähigen Geflüchteten haben sich zum 1. Juni größtenteils bei den Jobcentern arbeitslos gemeldet und ließen natürlich die Arbeitslosenquote bei uns steigen“, erläutert Maria Amtmann. „Die Jobcenter hat dies vor große Herausforderungen gestellt. Diese haben sie bravourös gemeistert: mittlerweile ist ein Großteil der aus der Ukraine angekommenen, erwerbsfähigen Geflüchteten in Sprach- und Integrationskurse eingemündet, und es haben bereits die ersten Arbeitsaufnahmen stattgefunden. Die Aufnahmebereitschaft des Allgäuer Arbeitsmarkt ist dabei natürlich äußerst hilfreich.“

Trotz extrem gestiegener Energie- und Materialkosten sowie sinkender Kaufkraft der Kundinnen und Kunden ist der Fachkräftemangel 2022 das drängendste Problem der Allgäuer Betriebe. „Hier haben wir 2022 die Unternehmen mit diversen Initiativen unterstützt“, führt die Agenturchefin aus. „Für die besonders vom Arbeits- und Fachkräftemangel betroffene Hotel- und Gastronomiebranche haben wir mehrere Unterstützungsangebote initiiert. In Lindau wurde durch uns zusammen mit der IHK ein Netzwerktreffen für die Betriebe in´s Leben gerufen, während im Ostallgäu mit dem Landratsamt und dem Tourismusverband eine Qualifizierungsmaßnahme für ausländische Gastronomiekräfte startete. Das Fachkräfteforum im Dezember in Memmingen, ebenfalls zusammen mit Stadt, Landkreis, IHK und Kreishandwerkerschaft initiiert, richtete sich an Unternehmen aller Branchen, die hier wertvolle Informationen über mögliche Lösungswege aus dem Fachkräftemangel erhielten.“ Für die Zukunft sieht Maria Amtmann die Region grundsätzlich gut aufgestellt: „Natürlich kann niemand die Zukunft vorhersagen. Aber die Branchenvielfalt des Allgäus und der bisherige Verlauf auf dem hiesigen Arbeitsmarkt stimmen mich hoffnungsvoll. Ich wünsche hier allen Menschen und Unternehmen im bayerischen Allgäu ein gelingendes neues Jahr mit wirtschaftlicher Konsolidierung und hoffentlich baldigem Frieden in der Ukraine.“

Arbeitslosigkeit

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote des Jahres 2022 lag mit 2,5 Prozent deutlich unter den Durchschnittsquoten der beiden Vorjahre (2021: 2,9 Prozent, 2020: 3,1 Prozent) und nur 0,1 Prozent über der Durchschnittsquote des Vorpandemiejahres 2019 (2,4 Prozent). In absoluten Zahlen ausgedrückt waren 2022 durchschnittlich 9.888 Menschen arbeitslos – 1.354 Personen weniger als noch im Vorjahr 2021 und 771 Personen mehr als 2019. Auch die Unterbeschäftigungsquote – hierunter fallen Personen, die aufgrund ihrer Teilnahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen (z.B. einer Qualifizierung) statistisch nicht als arbeitslos geführt werden – ist im Vergleich zu den letzten beiden Jahren gesunken und betrug 2022 durchschnittlich 3,2 Prozent. Damit setzte sich eine positive Entwicklung fort. Getragen wurde sie durch den hohen Bedarf an Fach- und Arbeitskräften der Allgäuer Unternehmen.

Arbeitsmarkt im Dezember

Arbeitslosigkeit Im Vergleich zum Vormonat November stagnierte die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Kempten-Memmingen bei 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg sie leicht um 0,1 Punkt an.

Sieht man sich die absoluten Zahlen an, ist ein leichter – erwartungsgemäßer – Anstieg von 39 Personen (0,4 Prozent) auf 10.222 arbeitslos gemeldete Menschen im Vergleich zum Vormonat zu verzeichnen und von 435 Personen (4,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Dieser Anstieg ist saisonüblich – aufgrund der im Dezember zeitweise sehr frostigen Witterung haben weitere Betriebe im Bereich Bau und Gartenbau Mitarbeitende vorübergehend ausgestellt. Auf die Arbeitslosenquote haben sich die zusätzlichen 39 arbeitslosen Personen nicht ausgewirkt.


Tags:
agentur arbeit kempten arbeitsmarkt


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