Corona: Bayerische Teststrategie ab dem Herbst
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek macht die Bayerische Teststrategie winterfest und setzt damit den Fünf-Punkte-Plan zur Bekämpfung der Corona-Pandemie im kommenden Herbst und Winter weiter um.
Holetschek sagte am Dienstag nach einer Sitzung des Ministerrates in München: „In einem sind sich die Experten einig: Im Herbst und Winter wird es zu einem saisonalen Anstieg der Corona-Infektionen kommen. Da die Zahlen schon jetzt in den Sommermonaten höher sind als in den Vorjahren, müssen wir uns mehr denn je auf die Herbst- und Winterwelle vorbereiten. Deshalb richten wir die Bayerische Teststrategie entsprechend aus und stellen jetzt die Weichen. Dazu setzen wir vor allem auf unsere bewährte Test-Infrastruktur und nehmen vulnerable Gruppen zusätzlich besonders in den Fokus.“
Der Minister erläuterte: „Wir werden die mobilen Teststrecken der Regierungen bis Ende des Jahres fortsetzen. Denn vor allem bei größeren Ausbruchsgeschehen haben sich die mobilen und sehr flexiblen Einheiten bewährt. Außerdem werden wir die rund 150 Testzentren der Kreisverwaltungsbehörden bis Ende Dezember weiterführen. Wir planen zudem eine Flexibilisierung durch lokale mobile Testteams, um schnell und effektiv Ausbrüchen vor Ort begegnen zu können. Aktuell haben wir schon ein dichtes Netz aus rund 2.600 Teststellen (Apotheken, Ärzte, Rettungsdienste und private Anbieter) in Bayern etabliert. Die mobilen Testeinheiten ergänzen diese und sind insbesondere da sinnvoll, wo die Menschen nicht mehr mobil sind oder schnell Klarheit über die Infektionslage in einer Einrichtung geschaffen werden muss.“
Mit Blick auf besonders vulnerable Gruppen kündigte Holetschek an: „Der Schutz der Menschen, die durch das Coronavirus besonders gefährdet sind, ist und bleibt ein Kernziel unserer Teststrategie. Deswegen ermöglichen wir in den Alten- und Pflegeheimen ab Herbst freiwillige präventive PCR-Pooltestungen. Einrichtungen können zweimal pro Woche Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Beschäftigten ein Testangebot machen. Die Kosten trägt der Freistaat.“
Der Minister erklärte: „Wir wissen nicht, welche Variante uns im Herbst beschäftigen wird. Deswegen ist es wichtig, dass wir präventive Maßnahmen ergreifen. Damit schafft Bayern Klarheit an Stellen, wo die Testverordnung des Bundes bislang Lücken oder blinde Flecken gelassen hat.“
Eine dritte wichtige Säule ist die Beschaffung von Selbsttests für den Bildungsbereich, also Schulen und Kindertagesstätten. Holetschek sagte: „Ärzteschaft und Experten empfehlen, in Schulen und Kindertagesstätten auf anlasslose Tests zu verzichten. Deshalb setzen wir nach den Ferien auf freiwillige Testungen für Kinder, Schülerinnen und Schüler und das Personal, die jeder zuhause vornehmen kann. Der Freistaat beschafft die Selbsttests für die Schulen und Kitas sowie deren Träger. Diese können die Tests über die Kreisverwaltungsbehörden anfordern. Bayern hat vorgesorgt: Wir haben ausreichend Tests, die bei den Kreisverwaltungsbehörden und im Pandemiezentrallager vorrätig sind, um z. B. mehrere Wochen in den Schulen testen zu können. Zudem können Tests aus bestehenden Rahmenverträgen abgerufen werden. Für die Monate Oktober bis Dezember werden wir uns darüber hinaus Optionen auf weitere Selbsttests sichern, um für alle Fälle gerüstet zu sein.“
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