Jahreszeitliche Gründe
Zum Jahresauftakt waren im Allgäu mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Auch wenn sich der Winter dieses Mal mit relativ milden Temperaturen bis weit in den Januar nur wenig bemerkbar machte, konnte eine ganze Reihe von Arbeiten im Freien nicht fortgesetzt werden. Kräfte aus Außenberufen meldeten sich vorübergehend bei den Vermittlern der Arbeitsagentur neu arbeitslos.
Zusätzlicher Effekt: Das Quartalsende zum Jahreswechsel, das in Verkauf und Büro für etliche Entlassungen sorgte. Im Januar waren 12.563 Frauen und Männer im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen arbeitslos gemeldet, 1.125 mehr als im Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote ging aktuell um 0,4 Prozentpunkte nach oben und lag bei 3,6 Prozent. Um die Jahreswende äußerten Arbeitgeber einen geringeren Kräftebedarf. Daher standen für Vermittlungsaktivitäten 3.412 Stellenangebote zur Verfügung. Die insgesamt stabile Verfassung des Arbeitsmarktes lässt sich an einem Vergleich mit dem Vorjahr ablesen. Im Januar 2013 lag die Arbeitslosenquote ebenfalls bei 3,6 Prozent.
„Einen schneereichen Winter mit tiefen Temperaturen hatten wir in diesem Jahr bisher nicht. Dennoch wurden Kräfte aus dem Landschaftsbau sowie dem Bauhauptgewerbe vorübergehend entlassen, da entsprechende Arbeiten witterungsbedingt nicht erledigt werden konnten,“ sagt Peter Litzka, Leiter der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.
Im Januar sprachen knapp 3.200 Frauen und Männer neu bei den Vermittlern vor, die zuletzt eine Erwerbstätigkeit ausgeübt hatten. Unter ihnen waren mehr als 100 Kräfte aus dem Garten-/Landschaftsbau. Aus dem Baubereich meldeten sich 570 Männer neu arbeitslos. Nicht zuletzt aufgrund des Quartalsendes wurden aber auch 260 ehemals in Büro und Sekretariat tätige Menschen entlassen. Erfreulich war, dass im Januar gleichzeitig mehr als 1.800 arbeitslos gemeldete Menschen wieder eine neue Tätigkeit begannen, die höchste Zahl seit Mai des letzten Jahres. Einige Beispiele: Logistikfachkraft, Fachberater Außendienst, Sozialpädagoge oder Erzieherin. Dass es günstig ist, sich bei drohender Arbeitslosigkeit frühzeitig bei der Arbeitsagentur zu melden, bestätigt sich im Vermittlungsalltag immer wieder. So konnten beispielweise ein Großhandelskaufmann, eine Heilerziehungspflegerin und Krankenpfleger eine neue Arbeitsstelle antreten, ohne dass überhaupt Arbeitslosigkeit eintrat.
Verhaltener Stellenmarkt
Im Januar blieben Arbeitgeber mit Stellenangeboten zurückhaltend. 900 Beschäftigungsmöglichkeiten stellten Betriebe neu zur Verfügung, achtzig weniger als noch im Dezember. Der geringere Kräftebedarf ist zum Start ins neue Jahr nicht ungewöhnlich, auch im Januar des vergangenen Jahres hatte er sich auf vergleichbarem Niveau bewegt. Aktuell waren neue Mitarbeiter in der Energie- und Elektrotechnik gefragt. Knapp 60 zusätzliche Arbeitsplätze wurden hier angeboten. Der Metallsektor und der Maschinenbau offerierten allein 140 zusätzliche Stellenangebote. Rege Aktivitäten auch in der Hotellerie und Gastronomie, denn Betriebe boten mehr als 100 neue Jobs zur Besetzung. In der Kranken- und Altenpflege waren zusätzliche Kräfte ebenfalls begehrt, ebenso in der Erziehung. Insgesamt waren für Vermittlungsbemühungen mehr als 3.400 Stellenangebote verfügbar.
Die Personengruppen
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist „männlich“. Im Vergleich zum Vormonat waren im Januar mehr als 1.000 Männer zusätzlich arbeitslos. Demgegenüber fiel die Steigerung auf weiblicher Seite mit 110 Kräften vergleichsweise moderat aus. Eine Ursache liegt bei den männlich dominierten Außenberufen, denn im Baugewerbe und Garten-/Landschaftsbau stellen Männer den Löwenanteil der Beschäftigten. Und aus diesen Branchen meldeten sich zum Jahresbeginn mehr Menschen arbeitslos.
Im Übrigen war im Januar in allen Altersgruppen ein Anstieg der Arbeitslosen festzustellen. Zahlenmäßig am stärksten fielen die Älteren ins Gewicht. 360 Menschen im Alter von 50 Jahren und mehr meldeten sich aktuell zusätzlich bei den Vermittlern. Ihr Anteil an allen arbeitslosen Menschen liegt derzeit bei über 37 Prozent. Bei den Jüngeren bis 25 Jahre fiel der Zuwachs mit annähernd 170 Menschen niedriger aus. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen lag aktuell bei etwas mehr als zehn Prozent.
Ausländer waren ebenfalls stärker von Arbeitslosigkeit betroffen. Mittlerweile sind 2.200 Menschen mit ausländischen Wurzeln arbeitslos.
Zu den Menschen, die bereits ein Jahr und länger ohne Beschäftigung sind, zählten im Januar 2.335 Kräfte. Knapp jeder Fünfte arbeitslose Mensch gehörte damit zu diesem Personenkreis.
Regionale Entwicklungen
Wie schon im Januar 2013 lag die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk erneut bei 3,6 Prozent. Ein differenziertes Bild zeigte der Arbeitsmarkt, wenn man sich die einzelnen Wirtschaftsräumen des Agenturbezirks betrachtet. So war in den Landkreisen Lindau und Oberallgäu sowie in den kreisfreien Städten Kempten und Kaufbeuren gegenüber dem Januar des vorigen Jahres ein Rückgang zu beobachten. Insbesondere das südliche Oberallgäu profitierte von vielen Beschäftigungsverhältnissen in der Tourismusbranche. Traditionell werden in diesem Bereich vielfach Frauen beschäftigt, dementsprechend waren aktuell über 300 weibliche Kräfte weniger arbeitslos gemeldet als im Monat zuvor. In den anderen Regionen des Agenturbezirks nahm die Zahl arbeitsloser Menschen zu. In den von gewerblich-technischen Produktionen geprägten Arbeitsmärkten im Unterallgäu und in der Stadt Memmingen sowie im Ostallgäu fiel die Zunahme jedoch moderat aus. Das Unterallgäu erreichte auch im Januar als einzige Region des Agenturbezirks eine Zwei vor dem Komma.
Arbeitslosenquote - Verteilung je nach Region
Landkreis Lindau: 3,3 Prozent (Vorjahr: 3,4 Prozent)
Landkreis Unterallgäu: 2,7 Prozent (2,6 Prozent)
Landkreis Oberallgäu: 3,1 Prozent (3,4 Prozent)
Landkreis Ostallgäu: 3,2 Prozent (3,0 Prozent)
Stadt Kaufbeuren: 6,6 Prozent (7,3 Prozent)
Stadt Memmingen: 4,4 Prozent (4,2 Prozent)
Stadt Kempten: 4,9 Prozent (5,3 Prozent)
Gesamtagentur: 3,6 Prozent (3,6 Prozent)


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