Eines der Highlights des Jahres ist und bleibt die Allgäuer Festwoche. Die Messe zieht immer weiter über 100.000 Besucher an, aber auch die Fewo ist in diesem Jahr der Coronapandemie zum Opfer gefallen. Jetzt hat sich Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger für den Erhalt des Messestandortes Deutschland ausgesprochen. Zu dieser Thematik haben wir uns Martina Dufner geschnappt, um mal nachzuhören, wie es aussieht mit der Allgäuer Festwoche.
Radio AllgäuHIT: Frau Dufner, Wirtschaftsminister Aiwanger will die Messen unterstützen. Wie dringend wird Unterstützung bei der Festwoche benötigt?
Martina Dufner: Die Allgäuer Festwoche hat ein sehr großes Defizit im Jahr 2020 gemacht. Uns fehlen insgesamt 2.4 Millionen Euro an Einnahmen. Obwohl einige Ausgaben nicht getätigt wurden, verschlechtert sich insgesamt das Ergebnis der Allgäuer Festwoche natürlich deutlich. Wir sind in der Lage, dass die Kommune, viel mehr die Stadt Kempten das Defizit der Allgäuer Festwoche trägt. Problematisch dabei ist, dass sich das wiederum negativ auf den kommunalen Haushalt auswirkt.
Radio AllgäuHIT: Welche Unterstützung haben Sie bereits erhalten?
Martina Dufner: Wir haben weder vom Freistaat Bayern noch vom Bund Unterstützungen erhalten, da wir städtisch sind und uns dadurch die Stadt Kempten unterstützt.
Radio AllgäuHIT: Welche Hilfe oder Regelung wäre aus Ihrer Sicht am sinnvollsten?
Martina Dufner: Das größte Problem in der Planung ist für uns, dass wir keine Planungssicherheit haben. Wenn man so eine große Veranstaltung wie die Allgäuer Festwoche plant, die bis zu 200 000 Besucher hat und eine große Messe, dann ist der zeitliche Vorlauf sehr groß. Gerade weil die Aussteller auch Planungssicherheit brauchen, da sie Ware bestellen, ihr Personal einteilen und Konzepte erstellen müssen. Daher ist so eine Veranstaltung nicht innerhalb weniger Wochen geplant, sondern hat einen relativ langen Vorlauf. Das ist für uns das Hauptproblem, denn wir wissen nicht, wie die Situation nächstes Jahr im August sein wird. Daher würden wir uns Planungssicherheit sehr wünschen.
Radio AllgäuHIT: Wie sieht es mit der Festwoche 2021 aus?
Martina Dufner: Wir planen tatsächlich die Festwoche für das Jahr 2021 und werden auch demnächst die Anmeldeunterlagen für die Aussteller rausschicken, um zu sehen wie die Resonanz ist. Uns ist es auch wichtig zu erfahren, wie die Aussteller die Situation bewerten, zum einen dahingehend ob sich sie sich überhaupt wieder anmelden würden und zum anderen inwiefern sie in ein Zelt oder lieber auf eine Freifläche wollen. Uns interessiert generell ob und inwieweit das Interesse da ist, da wir bei der Allgäuer Festwoche über 80 % Stammaussteller haben. Dementsprechend sind wir selber auch sehr gepannt auf die Ergebnisse.
Radio AllgäuHIT: Also, die Planungen laufen trotz Corona?
Martina Dufner: Wir planen auf jeden Fall, aber nicht so wie wir sonst geplant haben, weil wir das natürlich im Hinterkopf haben. Wir arbeiten parallel an einer Corona angepassten Alternativplanung, in der berücksichtigt wird, dass zum Beispiel weniger Aussteller in den hallen sind, dass mehr Freigelände belegt wird und Abstandsregelungen eingehalten werden. Aber für uns ist das sehr schwierig, weil wir nicht wissen, wie die Situation nächstes Jahr im August sein wird. Wir können uns der Sache nur annähern, aber letztendlich entscheiden können wir das erst im April 2021.