Seit dem gestrigen Montag sind einige, weitere Lockerungen in Bayern in Kraft getreten. Besuche in Alten- und Pflegeheime sind dennoch nur unter strengen Auflagen möglich. Wenn Seniorinnen und Senioren als Risikopatienten gelten, dürfe man sie aber gerade jetzt nicht komplett allein lassen. So argumentieren die Oberallgäuer Grünen. In einem Interview mit Radio AllgäuHIT erklärte uns Christina Mader, Kreissprecherin der Grünen im Oberallgäu, die Sichtweise.
Radio AllgäuHIT: Wieso gibt es einen Handlungsbedarf im Bereich der Pflege?
Christina Mader: Wir haben einfach ganz viele alte Menschen, Menschen mit Einschränkungen oder pflegebedürftige Menschen, die gerade im Moment nicht die Pflege erhalten, die sie eigentlich brauchen. Vor allem auch die Ansprache die sie brauchen. Da geht es nicht nur um die tägliche Pflege, sondern geht es natürlich auch um die Zuwendungen. Diese sind aufgrund der Einschränkungen durch Corona zur Zeit sehr stark beschränkt.
Radio AllgäuHIT: Wer braucht da die meiste Unterstützung?
Christina Mader: Einerseits haben wir die Angehörigen, die ganz dringend Unterstützung brauchen. Da nämlich viele Einrichtungen, die eine Tagespflege angeboten haben oder auch die ambulanten Dienste, nur noch einen eingeschränkten Verkehr haben - oder eben diese Tagespflege ganz geschlossen sind. Dementsprechend brauchen die Angehörigen ganz, ganz dringend Unterstützung. Aber es geht auch um die Menschen selbst. Die Menschen vereinsamen und jemand der ganz geringe soziale Kontakte hat, das schlägt sich, nicht nur auf die Lebensqualität nieder, sondern kann sich auch Lebensdauer niederschlagen. Dabei wollen wir doch eine gute Lebensqualität für unsere Seniorinnen und Senioren schaffen.
Radio AllgäuHIT: Wie wollen die Oberallgäuer Grünen dagegen vorgehen?
Christina Mader: Wir müssen natürlich überlegen, wie wir diese Stationen mit einer Tagespflege wieder öffnen kann. Da müssen dann aber auch die Schutzmaßnahmen überdacht werden und auch die Anzahl der Pflegekräfte erhöhen. Da sieht man in so einer Krise, wie die jetzige Coronakrise, die enormen Defizite die dahingend gerade vorherrschen. Deshalb muss man da am Personal arbeiten, dass sich da der Schlüssel wieder erhöht und sich auch die Anzahl der Angestellten wieder erhöht und das geht natürlich nur mit einer angemessenen Bezahlung.