Niklas Herr ist 14 Jahre alt und kommt aus dem Kleinwalsertal. Das ist das Seitental bei Oberstdorf, das zu Österreich gehört und zu dem es tatsächlich beidseitig Grenzkontrollen gibt - Und das, obwohl die Walser gar keinen direkten Anschluss an Österreich haben, sondern nur eine Straße in Richtung Oberstdorf aus dem Tal hinausführt.
Durch die Ausgangssperre ist er nun komplett von seiner Freundin, die in Deutschland wohnt, isoliert. Wie es ihm damit geht und ob er die Schule schon vermisst, hat er Radio AllgäuHIT im Interview erzählt.
Über seinen Alltag schilderte Niklas zunächst nur, dass er von der Schule Lernstoff per E-Mail zugeschickt bekommt. Je nach Tempo könne die Bearbeitung derer schon einmal bis in den Abend gehen. Gerade deswegen wünsche er sich bereits jetzt schon die Schule zurück, da die alleinige Bearbeitung um einiges anspruchsvoller sei.
Außerdem fällt es ihm ziemlich schwer seine in Deutschland wohnhafte Freundin und auch seine Freunde nicht zu sehen. Die Polizeikontrollen im Dorf seien zwar nicht so extrem wie in größeren Städten, ab und an sehe man aber trotzdem einen Streifenwagen vorbeifahren.
Wie es mit der Schule weitergeht könne er momentan nicht beantworten, weil er selber keine weiteren Informationen habe. Die Ausgangssperre sei zunächst bis 9. April festgelegt. Falls diese verlängert wird, wird der Unterricht vermutlich weiter online stattfinden.
Um doch mal das Haus verlassen zu können sei er letzte Woche mit seinem Bruder ins Dorf zum Einkaufen gegangen. Dies erledigten normalerweise die Eltern der beiden, um die Kinder zu schützen.