Die Gesamtzahl der Fälle, die durch die KPI Kempten in der Endsachbearbeitung behandelt wurden, sank im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 39 von 1290 auf 1251 Fälle. Dies entspricht einem Rückgang von 3 Prozent. Im Vergleich liegt diese Fallzahl nur leicht über dem Schnitt der vorangegangenen fünf Jahre, der allerdings durch die relativ niedrige Fallzahl im Jahr 2014 gedrückt wird. Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es im Jahr 2017 keinen Anstieg im Bereich von herausragenden Vergehen oder Verbrechen gab
Entwicklung in den Kriminalitätsbereichen:
Betrachtet man die einzelnen Kriminalitätsbereiche, so ist im Bereich der Gewaltkriminalität (+6,1%) ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Alle sechs Tötungsdelikte im vergangenen Jahr konnten aufgeklärt werden. Ebenso konnten die fünf überfallartigen Vergewaltigungen durch Einzeltäter im Jahr 2017 aufgeklärt werden.
Der sinkende Trend in der Straßenkriminalität setzt sich fort und ist im Vergleich zum Jahr 2016 sogar nochmals um 27,5 Prozentpunkte gefallen.
Ebenso verhält es sich bei den Diebstahlsdelikten (-14,9%) und den Rauschgiftdelikten (-15,1%). Wie im Vorjahr müssen wieder acht Rauschgifttote verzeichnet werden.
Erhebliche Steigerungen bei der Betrachtung einzelner Delikte sind bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (+25,2%) und beim Betrug (37,6 %) festzustellen.
Grund hierfür ist u.a. die steigende Kreativität im Bereich der Internetbetrugsmaschen
(ebay-Kleinanzeigen, Microsoftanrufe, etc.) und das gestiegene Anzeigeverhalten in der Bevölkerung.
Im Bereich der Sexualstraftaten konnte trotz der Verschärfung im Sexualstrafrecht ein Rückgang von über 30 Prozent festgestellt werden.
Die Aufklärungsquote im Zuständigkeitsbereich der KPI Kempten lag im Jahr 2017 bei 75,5 Prozent. Dies stellt wieder eine Steigerung von 3,3 Prozent, nach einem vorausgegangenen Rückgang im Jahr 2016, dar.
Tatverdächtige:
über dreiviertel der Tatverdächtigen sind deutsche Staatsangehörige und über 80% Männer. Durch Zuwanderer wurden laut Endsachbearbeitungsstatistik der KPI Kempten mit über 1200 Fällen 39 Taten begangen. Dies entspricht einem prozentualen Anteil von etwas mehr als 3 %. Hiervon wurden acht Taten in Asylunterkünften begangen.
Allein diese besondere Wohnsituation mit teilweise verschiedenen Kulturen unter einem Dach und die Tatsache, dass der überwiegende Anteil der Zuwanderer männlich und im heranwachsenden und jungen Erwachsenenalter ist, ergibt kriminologisch gesehen eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass Straftaten begangen werden.
Dieses Phänomen ist aber unabhängig von Nationalitäten. Dies belegen auch die bereinigten Fallzahlen der Gesamtkriminalität, die in den letzten 5-Jahren auf ungefähr einem gleichen Niveau stagnieren und nicht mit dem einsetzenden Flüchtlingsaufkommen steil nach oben gingen.
Dies ist lediglich ein Auszug aus der veröffentlichten Kriminalstatistik. Einzusehen ist diese vollständig auf der Internetseite der Polizei (polizei.bayern.de/schwaben_sw) oder unter folgendem Link: 2018-05-23_pks2017_kpi_kempten.pdf