Der Zusammenschluss der Skigebiete Riedbergerhorn-Bahn und Grasgehren im Oberallgäu ist vom Tisch. Das ist am späten Freitagvormittag in einer Pressekonferenz in der bayerischen Staatskanzlei von Ministerpräsident Dr. Markus Söder (CSU) bekannt gegeben geworden. Stattdessen sollen die betroffenen Gemeinden Balderschwang und Obermaiselstein auf ökologischen Tourismus setzen.
Grund sind unter anderem die angedrohten Klagen der Naturschützer. Diese hätten eine Genehmigung der Liftpläne wohl um 10 bis 15 Jahre verzögert, heißt es. Ob dann ein Liftbau noch Sinn gemacht hätte, steht in den Sternen. Bereits seit einigen Wochen war die Trendwende hinter verschlossenen Türen diskutiert und über Alternativen gesprochen worden. So sollen die beiden Gemeinden jetzt auf ökologischen Tourismus setzen und dafür spezielle Förderungen des Freistaats in Anspruch nehmen können. Vor einer Pressekonferenz am späten Vormittag in München hatte Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden und dem Oberallgäuer Landrat Anton Klotz in der Staatskanzlei zusammengesessen und das „Aus für die Skischaukel“ im Detail besprochen.
Die Alternativen: Die Errichtung einer Öko-Bäckerei und einer Öko-Käserei unter gemeindlicher Verwaltung. Der Freistaat könnte zudem die Errichtung einer Umweltstation fördern. Dabei geht es um außerschulische Umweltbildung, z.B. in Form von Lehr- und Erlebnispfaden, die sich in den Allgäuer Alpen tatsächlich anbieten würde. Die nächstgelegene von insgesamt 55 Umweltstationen im Freistaat liegt im Unterallgäuer Legau und erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit.
Konkret werden die Maßnahmen derzeit ausgearbeitet. Fest steht aber, dass die Gemeinden bereits erste Anträge eingereicht haben. So könnte der Öffentliche-Personennahverkehr (ÖPNV) künftig mit Elektrobussen erfolgen - Auch eine ökologische Maßnahme, die der Freistaat Bayern bezuschussen würde.