Der Allgäuer Bundestagsabgeordnete und Bundesminister für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit, Dr. Gerd Müller (CSU), könnte am Ende der Regierungsbildung ohne Ministeramt dastehen. Besonders ärgerlich: Seine Arbeit wird von allen Seiten, aus den eigenen Reihen und auch von Seiten der Opposition gelobt, doch das könnte sich am Ende nicht auszahlen. Warum? Ein Fachpolitiker bringt offenbar Licht ins Dunkel.
Müller, der in Durach bei Kempten wohnt, hatte in den vergangenen Tagen und auch Nächten mit am Tisch bei den so genannten GroKo-Verhandlungen um eine neue Bundesregierung in Berlin gesessen. Außen- und Sicherheitspolitik war das Thema, bei dem der 62-Jährige aktiv mitgestaltete. Doch am Ende könnte sich all die Mühe rund um die Bekämpfung von Fluchtursachen und Co. für Müller selbst nicht auszahlen.
In den Papieren, die gestern bereits die Runde machten, stand an der Stelle des Entwicklungsministers „evtl. Dorothee Bär“ zu lesen. Sie gilt als Favoritin, sollte Andreas Scheuer (CSU) Verkehrsminister werden und damit Alexander Dobrindt politisch beerben. Letzterer ist allerdings seit Herbst Chef der Landesgruppe seiner Partei.
Und Müller?
Die entscheidende Aussage, warum Müller nicht mehr dabei sein könnte, nennt gegebenenfalls ein namentlich nicht genannter Fachpolitiker, der bei OVB-Online mit den Worten zitiert wird: "Unterirdisch, kannte sich nicht aus, konnte nichts erklären". Womöglich haben "unkonzentrierte Auftritte in den Koalitionsverhandlungen" ihn auf den letzten Metern straucheln lassen, wie das Internetangebot der OVB-Heimatzeitungen weiter berichtet.
Fakt ist: Entschieden ist nichts
Ministerpräsident Horst Seehofer hatte am Vormittag bekanntgegeben, dass eine endgültige Entscheidung um die Zuteilung der Ministerposten erst nach dem SPD-Mitgliederentscheid fallen werde. "Vieles von dem, was jetzt veröffentlicht ist, trifft nicht zu", sagte Seehofer. (Update: 11:30 Uhr)
Radio AllgäuHIT hat bereits am gestrigen Mittwoch eine Interviewanfrage an unseren Allgäuer Bundesminister gestellt, die aufgrund der zahlreichen Sitzungen und Besprechungen bislang nicht positiv beantwortet werden konnte. Auch am heutigen Donnerstag wird es daher wohl nicht zu einem Interview kommen, in dem wir gern Herrn Dr. Müller persönlich zu Wort kommen lassen wollten.
Am Nachmittag hieß es dann: "Wir bitten um Ihr Verständnis, dass BM Müller für das angefragte Interview nicht zur Verfügung stehen kann." (Update: 17:15 Uhr)