Bei der ersten Warnstreikwelle der aktuellen Tarifrunde spricht die IG Metall von einer überragenden Beteiligung in den Betrieben. Mehr als 5000 Menschen legten bei den „Frühschluss“-Aktionen im Allgäu frühzeitig die Arbeit nieder.
„Es ist im Betrieb deutlich zu spüren, dass das Thema Arbeitszeit die Kolleginnen und Kollegen anspricht. Die Leute wollen sich ein Stück Selbstbestimmung zurückholen und das zeigt sich auch an der Warnstreikbeteiligung“, meint Dieter Schüßler, Betriebsrat beim Maschinenbauer GROB in Mindelheim. Dort hatte sich erstmalig die komplette Lehrwerkstatt an einem Warnstreik beteiligt. Die Auszubildenden fordern vor jedem Prüfungsteil einen zusätzlichen freien Tag zur Vorbereitung. Diese Forderung reiht sich in die Gesamtforderung der IG Metall nach flexibleren Arbeitszeiten und 6% mehr Entgelt ein.
Neben GROB in Mindelheim waren die Beschäftigten bei AGCO Fendt in Marktoberdorf, Bosch in Blaichach, Voith Turbo in Sonthofen, Deckel Maho in Pfronten, Liebherr Verzahntechnik in Kempten, Liebherr Lindenberg, DMG in Füssen sowie bei Goldhofer in Memmingen zu Warnstreiks aufgerufen.
Am Montag steht in Bayern die dritte Verhandlungsrunde an. „Die Beschäftigten haben mit ihrer massiven Beteiligung an den Warnstreiks ein deutliches Zeichen gesetzt. Wir hoffen, dass dies die Arbeitgeber, auch im Angesicht voller Auftragsbücher, dazu bringt, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben“, bekräftigte Dietmar Jansen, Geschäftsführer der IG Metall Allgäu seine Erwartungen an die Verhandlungen in Nürnberg.