"Es war ein hoch intensiv geführtes Spitzenspiel“, stellte Michael Köllner nach dem 2.2 (1:1) Unentschieden des 1. FC Nürnberg II in der Regionalliga Bayern gegen den FC Memmingen fest. Der Leiter des Nürnberger Nachwuchsleistungszentrums und Trainer der U21-Mannschaft lobte das Pressing des Gegners sowie die läuferische Leistung seiner Jungs und die Moral.
Schließlich, mussten sie rund 40 Minuten in Unterzahl agieren. Die lange nummerische Überlegenheit konnten die Memminger in diesem Verfolgerduell nicht zum „Lucky Punch“ nutzen. Eddy Weiler hatten den Siegtreffer kurz vor Schluss zwar auf den Schlappen, wurde aber wegen klarer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Zuvor war nicht zu merken, dass die personell gut aufgestellten Nürnberger einen Mann weniger auf dem Feld hatten. FCM-Torhüter Martin Gruber war etliche Male in einer unterhaltsamen und packenden Partie immer wieder auf dem Posten und machte einen Lapsus gleich zu Beginn mehr als wett. Bereits nach sechs Minuten musste Gruber hinter sich greifen. FCN-Kapitän Dominic Baumann vollstreckte nach Vorarbeit von Jonas Carls und Andreas Knipfer, die ein Stellungsfehler der Innenverteidigung und den Torwartpatzer nutzen konnten. Kurz darauf hätte Mike Ott, gerade vom Nationalmannschaftseinsatz für die Philippinen zurück, auf 2:0 erhöhen können. Seinen Flankenball konnte der Memminger Keeper gerade noch an die Latte lenken.
Der Ausgleichstreffer fiel per Foulelfmeter: Fabian Krogler wurde von Carls umgedrückt. Stefan Schimmer verwandelte den Strafstoß sicher und machte damit nicht nur das 1:1, sondern auch bereits seinen elften Saisontreffer (23. Minute).
Nach der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Muriz Salemovic fing einen Nürnberger Rückpass ab. Stefan Eder grätsche den Memminger Kreativkünstler ab und sah als letzter Mann wegen „Notbremse“ die Rote Karte. Den anschließenden Freistoß versenkte Salemovic selbst aus 17 Metern unhaltbar zur 2:1 Führung (51.). „Bis dahin waren wir die bessere Mannschaft. Danach hätte ich defensiver stellen müssen. Das war leider ein Fehler von mir“, gab sich FCM-Trainer Stefan Anderl selbstkritisch. Deshalb war es am Ende auch froh über das Unentschieden. Manuel Feil konnte in der 56. Minute nach einer scharfen Hereingabe das 2:2 für die Platzherren erzielen. Es blieb beim leistungsgerechten Ergebnis, das sich die nicht aufsteckenden Club-Amateure und auch die einsatzfreudigen Allgäuer (ohne den verletzten Schmeisere sowie die Gelb-Gesperrten Hoffmann und Eisenmann) redlich verdienten. Nürnberg überwand zwar seine vermeintliche Heimschwäche damit zwar nicht, Memmingen bleibt aber weiter auswärtsstark und ist nun vier Spieltage in Folge ungeschlagen. Es wurde jedenfalls beste Eigenwerbung für das Lokalduell am nächsten Freitag (19.30 Uhr) gegen den FV Illertissen betrieben.