Die Streikmaßnahmen der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di erreichen heute im Allgäu ihren Höhepunkt. Die Verantwortlichen haben großflächig Mitarbeiter zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. In Kempten gibt es eine zentrale Streikversammlung, einen Demonstrationszug und eine Kundgebung am Rathausplatz.
Aufgerufen zu den Arbeitsniederlegungen sind Beschäftigte folgender Einrichtungen: Stadtwerke Bad Wörishofen, Klinikum Kempten, Klinikum Kaufbeuren Ostallgäu, Klinikum Mindelheim Unterallgäu, Wertachtal Werkstätten Kaufbeuren, Lebenshilfe Memmingen, Lebenshilfe Kempten, Lebenshilfe Lindenberg / Lindau, Bundeswehr Kaufbeuren, Stadt Kaufbeuren, Stadt Kempten, Stadt Lindau, Markt Oberstdorf, Marktoberdorf, Kita Flohkiste Kempten, Stadt Bad Wörishofen, Landratsamt Lindau, BKH Memmingen, Landratsamt Oberallgäu, Erbenschwanger Verwertungs- und Abfallentsorgungs GmbH, Stadt Sonthofen, VWEW, Stadt Lindenberg, Bauhof Peißenberg, Bezirkskrankenhaus Kempten.
ver.di kritisiert das aktuelle Angebot der öffentlichen Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen stark.
Manual Mayr, ver.di Gewerkschaftssekretär: "Warme Worte bezahlen keine Miete. Wertschätzung und Respekt gegenüber eigenen Beschäftigen sieht anders aus."
Uschi Zwick: "Die angebotene Mini-Entgelterhöhung, verbunden mit höheren Beiträgen der Beschäftigen zur betrieblichen Altersversorgung und Anrechnung von fiktiven Mehrkosten einer neuen Entgeltordnung sind extrem ärgerlich“. Werner Röll, ver.di Bezirksgeschäftsführer: "Altersarmut ist das größte sozialpolitische Problem der kommenden Jahre. Trotzdem versuchen die öffentlichen Arbeitgeber die betriebliche ‚Altersversorgung zu verschlechtern – damit werden sich die Beschäftigten nicht abfinden."
Bis zur nächsten Tarifverhandlung am 28./29.04.16 wird ver.di mit ersten Warnstreiks auch den Unmut der Beschäftigten öffentlich deutlich machen. Sollte die 3. Verhandlungsrunde zu keinem Ergebnis führen, wird der Arbeitskampf deutlich ausgeweitet werden.