Der Kanadier Arthur McDonald, der heute in Stockholm gemeinsam mit dem Japaner Takaaki Kajita mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet wird, nimmt 2016 an der Lindauer Nobelpreisträgertagung teil. Der Astroteilchenphysiker wird für die Entdeckung von Neutrinooszillationen gewürdigt.
Diese Umwandlungsprozesse zwischen verschiedenen Elementarteilchen zeigen, dass die elektrisch neutralen Neutrinos eine Masse haben. Insgesamt haben bereits 31 Laureaten die Einladung des Kuratoriums zur traditionellen Zusammenkunft von Nobelpreisträgern und Nachwuchswissenschaftlern angenommen. Studierende, Doktoranden und Post-Docs aus allen Kontinenten haben sich ebenfalls um die Teilnahme beworben. Rund 400 von ihnen können nach Abschluss des laufenden Auswahlverfahrens ebenfalls mit einer Einladung rechnen. Die 66. Lindauer Nobelpreisträgertagung ist der Physik gewidmet und findet vom 26. Juni bis 1. Juli 2016 statt.
Sechs der Persönlichkeiten, die heute mit dem Nobelpreis ausgezeichneten werden, sind außerdem der Stifterversammlung der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen beigetreten. Neben Arthur McDonald sind dies die Literaturnobelpreisträgerin Svetlana Alexijewitsch, der Medizinnobelpreisträger William C. Campbell, Angus Deaton, der den Preis der Schwedischen Reichsbank in Wirtschaftswissenschaft zur Erinnerung an Alfred Nobel erhält, sowie die Chemienobelpreisträger Paul Modrich und Aziz Sancar. Durch ihre Mitgliedschaft unterstützen sie die Lindauer Nobelpreisträgertagungen und das allgemeine Wirken der Stiftung für die Förderung von Wissenschaft und Forschung. Der Stifterversammlung gehören nunmehr insgesamt 302 Nobelpreisträger an.
Die jährlich stattfindende Lindauer Nobelpreisträgertagung fördert den Austausch unter Wissenschaftlern verschiedener Generationen, Kulturen und Disziplinen. Jedes Jahr versammeln sich Nobelpreisträger in Lindau, um die nächste Generation der Wissenschaftselite zu treffen: 400 bis 650 Studenten, Doktoranden und promovierte Forscher aus bis zu 90 Ländern. Die Tagung ist abwechselnd der Physiologie und Medizin, Physik und Chemie gewidmet – den drei wissenschaftlichen Nobelpreisdisziplinen. Alle fünf Jahre findet eine interdisziplinäre Tagung statt, bei der alle drei Naturwissenschaften im Fokus stehen. Darüber hinaus wird alle drei Jahre die Lindauer Tagung der Wirtschaftswissenschaften abgehalten. Die Lindauer Tagung wurde 1951 von Graf Lennart Bernadotte af Wisborg, einem Mitglied der schwedischen Königsfamilie, und den Lindauer Stadträten Franz Karl Hein und Gustav Wilhelm Parade ins Leben gerufen. Organisiert werden die Tagungen gemeinsam vom Kuratorium für die Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau e. V. und der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen.