Wer einen Weihnachtsbaum schmückt, tut dies mit Liebe. So auch die Kinder der Lindauer Kindergärten und Tagesstätten. Wie jedes Jahr zur Lindauer Hafenweihnacht, verschönern die kleinen Künstler der umliegenden Kindergärten, Tagesstätten und Grundschulen die Weihnachtsbäumchen in der Maximilianstraße mit selbst gebasteltem Schmuck und hoffen, dass ihr Bäumchen zum schönsten gekürt wird und sie einen Preis gewinnen. Doch dreiste Diebe haben jetzt diese Hoffnung zerstört.
Denn, wo vor kurzem noch goldene Sterne prangten und sanft blickende Engel schwebten, herrscht jetzt Leere und bei den Kindern sind die erwartungsfrohen roten Bäckchen traurigen Augen gewichen: Diebe haben die Bäume der Kindertagesstätten St. Verena und Christuskirche komplett abgeräumt, auch vom Baum der Kindertagesstätte St. Johannes der Täufer verschwanden unter anderem die Engel.
„Das gab viele Tränen“, sagt Viktoria Ernst vom Kulturamt der Stadt, das den Wettbewerb in jedem Jahr veranstaltet. Während einige Kinder die Polizei holen wollten, waren andere einfach nur traurig“, so Ernst weiter.
„Als ich vor dem Baum Nummer 5 am Paradiesplatz vor Mode Tutto Italia stand, war ich fassungslos, da außer ein paar Papiersternen und eine versteckte „Glocke“, der Baum kahl war. Er muss in der Nacht von Montag auf Dienstag geplündert worden sein. Die Verkäuferin fand es sehr schade, da sie der Meinung war, dass der Baum dieses Jahr sehr schön gestaltet war“, sagt Heike Mettmann, Elternbeirätin in der Kita St. Verena.
Die Kinder zumindest wollen sich nicht einfach mit dem Diebstahl abfinden. So haben sie Schilder an einen Baum gehängt, auf denen sie ihre Gefühle schildern. „Wir waren nicht faul. Wir haben viele, viele Engel gebastelt und jemand hat die Hälfte geklaut“, beklagt Adis, fünf Jahre alt.
Die sechsjährige Charlotte hofft darauf, dass den Dieb Reue packt: „Dieb bring wieder meine Engel zurück. Ich bin enttäuscht und traurig“, schreibt sie und hofft wohl ein bisschen auf ein Vorweihnachtswunder.