Kühe werden aus der Pflicht zur Verringerung des Methanausstoßes herausgenommen. Zugleich votierte das Europaparlament in Straßburg für eine deftige Reduktion von Ammoniakemissionen in der Landwirtschaft. Über die Ergebnisse zur Neufassung der sogenannten NEC-Richtlinie, die nationale Emissionshöchstmengen für einzelne Luftschadstoffe festlegt, zeigt sich FREIE WÄHLER Europaabgeordnete Ulrike Müller enttäuscht.
„Bei der Berücksichtigung von Methan konnte auf den ersten Blick ein Teilerfolg erreicht werden“, erläutert die Abgeordnete. Zwar sei bei Methan für eine Ausnahme der Wiederkäuer plädiert worden. „Wie Kühe in der jetzt vorliegenden Richtlinie berücksichtigt werden, ist für mich allerdings noch völlig unklar“, stellt Ulrike Müller fest.
Außerdem problematisch seien die nicht nachvollziehbaren nationalen AmmoniakReduzierungswerte, kritisiert Ulrike Müller. Es sei positiv, dass nicht die hohen Reduktionsziele des Umweltausschusses übernommen worden sind. „Allerdings fürchte ich, dass wir die von der Kommission für Deutschland geforderten 39 Prozent nicht umsetzen können. Die familiengeführten Betriebe würden bei dem immensen technischen Aufwand in existenzielle Nöte geraten“, macht sie deutlich.
„Dass sich auch die Landwirtschaft an einer Verbesserung des Klimas und einer Verringerung der Luftschadstoffe beteiligen muss, ist unbestritten“, führt Müller an, betont aber: „Hier muss in erster Linie die Bedeutung der Landwirtschaft als Lebensmittelversorger gesehen werden. Dafür sind Maßnahmen nach Augenmaß gefordert.“