Heute Morgen hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) die Beschäftigten der Karwendelwerke Buchloe von 5 bis 7 Uhr zum Warnstreik aufgerufen.
Tim Lubecki (Geschäftsführer der NGG-Region Schwaben): "Nichts ging mehr für zwei Stunden, die Produktion stand still. Die Beschäftigten in der bayerischen Milchwirtschaft schicken mit dieser Warnstreikwelle ein starkes Signal in Richtung Arbeitgeber, in der nächsten Verhandlungsrunde am 29. Oktober auch ein abschlussfähiges Angebot zu unterbreiten. Die Forderung eines Festbetrags ist für die unteren Entgeltgruppen enorm wichtig, und wir haben bei den bisherigen Warnstreiks eine enorme Solidarität unter den Belegschaften erlebt. Diese wird sich auch hier zeigen."
In den vergangenen Tagen hatte die NGG bereits zu Warnstreiks bei Bergader in Waging am See, Edelweiss in Kempten, Bauer in Wasserburg, Wendelstein Käsewerk in Bad Aibling, Hochland in Heimenkirch, der Andechser Molkerei Scheitz in Andechs, Stegmann Käsereien in Altusried, Nestlé in Biessenhofen, Danone in Ochsenfurt, BMI in Langenfeld, Goldsteig in Cham und bei der Molkerei Meggle in Wasserburg aufgerufen.
Freddy Adjan, Landesvorsitzender in Bayern und Verhandlungsführer der NGG: „Es werden noch weitere Streiks in den kommenden Tagen folgen. Die Produktivität in der bayerischen Milchwirtschaft steigt und steigt. Darum unsere Forderung nach 150 € mehr und da der Gesetzgeber das Rentenniveau immer weiter absenkt, brauchen wir auch eine Anhebung des Arbeitgeberbeitrags zur tariflichen Altersvorsorge und Verbesserungen bei der Entgeltumwandlung“
Der Branche gehe es wirtschaftlich sehr gut, so Adjan, und mit 6,4 % machen die Lohnkosten nur einen geringen Anteil vom Umsatz aus. Bei einem Jahresumsatz von über 10 Mrd. € und 14.000 Beschäftigten ist die Milchwirtschaft eine der größten Branchen in der bayerischen Ernährungsindustrie.