Bundespolizisten haben am Mittwoch (3. Dezember) einen jungen Senegalesen ohne Papiere im Eurocity aus der Schweiz aufgegriffen. Die mehrwöchige Reise des 19-Jährigen hatte mit einer Schleusung über das Meer begonnen und endete nun am Kemptener Bahnhof. Der Bruder des Afrikaners war auf der Flucht ertrunken.
Im Fernzug von Zürich nach München kontrollierten Kemptener Fahnder den senegalesischen Staatsangehörigen. Der junge Mann konnte keine gültigen Grenzübertrittspapiere vorlegen. Er gab an, dass er nach der Erschießung seines Vaters durch Rebellen mit seinem Bruder aus der Heimat geflohen sei. Für die Überfahrt von Libyen nach Italien hatten sie jeweils über 600 Euro an Schleuser zahlen müssen. Sein Bruder sei auf dem Meer ertrunken, so der Senegalese. Von Italien aus wäre er schließlich auf eigene Faust bis in die Schweiz gefahren. Der dortigen Polizei habe er gleich gesagt, dass er weiter nach Deutschland wolle. Daraufhin hatte er eine schweizerische Ausreiseaufforderung bekommen.
Der junge Afrikaner stellte ein Schutzersuchen und wurde von den Beamten an die Flüchtlingsstelle in München weitergeleitet.