In Lindauwurde die 64. Lindauer Nobelpreisträgertagung eröffnet. 37 Nobelpreisträger und über 600 ausgewählte Nachwuchswissenschaftler aus rund 80 Ländern nehmen an der einwöchigen Tagung teil. Das Programm ist der Nobelpreis-Disziplin Physiologie und Medizin gewidmet. Zu den Schwerpunktthemen zählen die körpereigene Immunabwehr von Infektionen, Fortschritte in der Krebsforschung und die intelligente Wirkstoffforschung.
Die Präsidentin des Kuratoriums Bettina Gräfin Bernadotte betonte in ihrer Eröffnungsrede die Bedeutung der Tagung für die nächsten Generationen. Für die Bundesregierung kam Bundesforschungsministerin Johanna Wanka nach Lindau um die Teilnehmer zu begrüßen. Die Ministerin bezeichnete die Lindauer Nobelpreisträgertagung als einen Ort der Begegnung und des Meinungsaustauschs. Sie freute sich, dass zum ersten Mal mehr Frauen als Männer unter den Nachwuchswissenschaftlern sind. Auch die Stellvertretende Ministerpräsidentin des Freistaats Bayern Ilse Aigner würdigte die Tagung: "Lindau ist der Platz, an dem die Weltbesten ihrer Zunft zusammenkommen."
Der Schweizer Hansjörg Wyss wurde in den Ehrensenat der Stiftung Lindauer Nobelpreisträgertagungen aufgenommen. Stiftungsvorsitzender Wolfgang Schürer würdigte seine Verdienste als Unternehmer wie als Philanthrop. Wyss reiht sich ein in den Kreis bedeutender Persönlichkeiten wie Angela Merkel, José Manuel Barroso und Bill Gates, die den Lindauer Nobelpreisträgertagungen besonders verbunden sind.
Der Auftakt der Nobelpreisträgertagung ist zugleich der Start für ARD-alpha, Deutschlands erstem öffentlich-rechtlichen Bildungsfernsehkanal, der durch eine Namensänderung aus BR-alpha, dem Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks, hervorgegangen ist. Als Medienpartner der Tagung übertrug ARD-alpha die Eröffnungsveranstaltung live.
Zur Überraschung der Gäste wurde eine Videobotschaft von der Internationen Raumstation ISS gezeigt. Aus dem 400 Kilometer von der Erde entfernten Columbus-Modul wünschte der deutsche ESA-Astronaut Alexander Gerst den jungen Tagungsteilnehmern viel Erfolg für ihren Werdegang. Mit einer interaktiven Präsentation des schwedischen Professors für Internationale Gesundheit am Karolinska-Institut in Stockholm Hans Rosling endete die Eröffnungszeremonie.
Bis Donnerstag haben Nobelpreisträger und Nachwuchswissenschaftler Gelegenheit zum intensiven Austausch miteinander. Zum Abschluss der Tagung findet am Freitag eine Schiffsfahrt auf dem Bodensee zur Insel Mainau statt, wo die Tagung mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wissenschaft zum Wohle der Menschheit“ endet.